Rheinfels von Heinrich Kämpchen
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Gewaltigste der Burgen einst am Rhein, |
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Und jetzo eine Riesentrümmerstätte – |
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O, daß ich Worte nur und Bilder hätte, |
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Der Größe würdig, du Koloß von Stein. – |
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Noch ragt dein Wartturm dräuend in die Luft, |
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Noch reckst du trotzig die Zyklopenmauern – |
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Ich seh’ die Sphinx in deinen Winkeln lauern: |
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Das blüh’nde Leben und des Todes Gruft. – |
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Und unten tief, wie prächtig, wunderbar! |
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Die Schiffe ziehen aufwärts und zu Tale – |
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Und wie zwei Perlen in der Muschelschale, |
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Sankt Goarshausen und mein Sankt Goar. – |
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Und süß und traumhaft singt die Lurelei |
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Vom Lur’leifels die alten Zauberweisen, |
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(Sie tut es immer, wenn Poeten reisen) |
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Und strählt ihr Goldhaar, wie vordem, dabei. – |
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So, Rheinfels, stand ich auf der Zinne dein, |
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Vergangenheit und Gegenwart erschauend, |
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Beseligt und vor deinen Grüften grauend, |
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Im Sommerduft, im Abendsonnenschein. – |
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Zuviel der Schönheit, die mich dort berauscht, |
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Auf schroffer Höh’, in immer neuen Bildern – |
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Die schwache Kraft vermag sie nicht zu schildern, |
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Ich hab’ gesehen und ich hab’ gelauscht. – |
Details zum Gedicht „Rheinfels“
Heinrich Kämpchen
6
24
159
1909
Moderne
Gedicht-Analyse
Der Autor des Gedichtes „Rheinfels“ ist Heinrich Kämpchen. Geboren wurde Kämpchen im Jahr 1847 in Altendorf an der Ruhr. Das Gedicht ist im Jahr 1909 entstanden. Der Erscheinungsort ist Bochum. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text der Epoche Moderne zugeordnet werden. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben zur Epoche bei Verwendung. Die Zuordnung der Epoche ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Das vorliegende Gedicht umfasst 159 Wörter. Es baut sich aus 6 Strophen auf und besteht aus 24 Versen. Weitere Werke des Dichters Heinrich Kämpchen sind „Am Kochbrunnen in Wiesbaden“, „Am Marienbrönnlein“ und „Am Rhein“. Zum Autor des Gedichtes „Rheinfels“ haben wir auf abi-pur.de weitere 165 Gedichte veröffentlicht.
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