An meine Herberge in Stuttgart von Joachim Ringelnatz

Ihr habt mich reich und leise
Verwöhnt. Das mir geschenkte Glück –
In irgendwelcher Weise
Kehrt es gewiß zu euch zurück.
 
Wie ich Meinzeit durchhetze,
Geb ich euch keine Dankbarkeit.
Doch wirken sich Gesetze
Des Lebens aus in jeder Zeit.
 
Laßt lachen uns beim Scheiden.
10 
Im Lachen zeigt sich Herz und Geist.
11 
Ich mag euch ehrlich leiden,
12 
Wär ich auch noch so weit verreist.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24 KB)

Details zum Gedicht „An meine Herberge in Stuttgart“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
63
Entstehungsjahr
1928
Epoche
Moderne,
Expressionismus

Gedicht-Analyse

Das vorliegende Gedicht mit dem Titel „An meine Herberge in Stuttgart“ stammt von Joachim Ringelnatz, einem deutschen Schriftsteller und Künstler, der von 1883 bis 1934 lebte. Er ist bekannt für seine humorvollen und oft skurrilen Werke.

Beim ersten Lesen des Gedichts entsteht der Eindruck von Dankbarkeit und Zuneigung gegenüber einem Ort, der als „Herberge“ bezeichnet wird. Diese scheint der Ort gewesen zu sein, in dem der Dichter Zuflucht und Gastfreundschaft gefunden hat - wahrscheinlich handelt es sich hierbei um einen Ort, an dem der Dichter für längere Zeit gelebt oder gewohnt hat.

Inhaltlich spricht das lyrische Ich seine Dankbarkeit und Zuneigung gegenüber seiner „Herberge“ aus und drückt den Wunsch aus, dass das ihm dort zuteilgewordene „Glück“ irgendwie zu diesem Ort zurückkehrt. Obwohl es keine direkte Dankbarkeit zeigt (Vers 6), ist die Annahme, dass die „Gesetze des Lebens“ ihre Wirkung entfalten werden, ein Hinweis darauf, dass die positiven Erfahrungen, die das lyrische Ich dort gemacht hat, auf irgendeine Weise belohnt werden. Beim Abschied möchte das lyrische Ich fröhlich sein („Laßt lachen uns beim Scheiden“) und unterstreicht seine Zuneigung zu diesem Ort („Ich mag euch ehrlich leiden“).

Formal ist das Gedicht klassisch in drei Viererverse unterteilt, wobei jeder Vers aus zwei Takten besteht, was eine fließende Lesart begünstigt. Sprachlich verwendet Ringelnatz überwiegend einfache und direkte Formulierungen ohne komplizierte Metaphern oder Vergleiche. Dies unterstreicht die Ehrlichkeit und Direktheit der Gefühle des lyrischen Ichs gegenüber seiner „Herberge“.

Abschließend lässt sich sagen, dass das Gedicht „An meine Herberge in Stuttgart“ von Joachim Ringelnatz eine aufrichtige und schlichte Huldigung an einen Ort ist, der für den Dichter offensichtlich von großer persönlicher Bedeutung war. Die schlichte Sprache und die klassische Form unterstreichen die Ehrlichkeit und Tiefe dieser Gefühle.

Weitere Informationen

Das Gedicht „An meine Herberge in Stuttgart“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Joachim Ringelnatz. Ringelnatz wurde im Jahr 1883 in Wurzen geboren. Entstanden ist das Gedicht im Jahr 1928. In Berlin ist der Text erschienen. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her den Epochen Moderne oder Expressionismus zuordnen. Ringelnatz ist ein typischer Vertreter der genannten Epochen. Das Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen und umfasst dabei 63 Worte. Weitere Werke des Dichters Joachim Ringelnatz sind „Abschiedsworte an Pellka“, „Afrikanisches Duell“ und „Alone“. Zum Autor des Gedichtes „An meine Herberge in Stuttgart“ haben wir auf abi-pur.de weitere 560 Gedichte veröffentlicht.

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