Ratcliff von Heinrich Heine
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Der Traumgott brachte mich in eine Landschaft, |
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Wo Trauerweiden mir „Willkommen“ winkten, |
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Mit ihren langen, grünen Armen, wo die Blumen |
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Mit klugen Schwesteraugen still mich ansah’n, |
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Wo mir vertraulich klang der Vögel Zwitschern, |
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Wo gar der Hunde Bellen mir bekannt schien, |
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Und Stimmen und Gestalten mich begrüßten, |
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Wie einen alten Freund, und wo doch Alles |
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So fremd mir schien, so wunderseltsam fremd. |
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Vor einem ländlich schmucken Hause stand ich, |
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In meiner Brust bewegte sich’s, im Kopfe |
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War’s ruhig, ruhig schüttelte ich ab |
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Den Staub von meinen Reisekleidern, |
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Dumpf klang die Klingel, und die Thür ging auf. |
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Da waren Männer, Frauen, viel bekannte |
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Gesichter. Stiller Kummer lag auf allen |
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Und heimlich scheue Angst. Seltsam verstört, |
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Mit Beileidsmienen fast, sah’n sie mich an, |
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Daß es mir selber durch die Seele schauert’, |
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Wie Ahnung eines unbekannten Unheils. |
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Die alte Marg’reth hab’ ich gleich erkannt; |
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Ich sah sie forschend an, jedoch sie sprach nicht. |
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„Wo ist Maria?“ fragt’ ich, doch sie sprach nicht, |
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Griff leise meine Hand, und führte mich |
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Durch viele lange, leuchtende Gemächer, |
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Wo Prunk und Pracht und Todtenstille herrschte, |
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Und führt’ mich endlich in ein dämmernd Zimmer, |
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Und zeigt’ mit abgewandtem Angesicht’, |
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Nach der Gestalt, die auf dem Sopha saß. |
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„Sind Sie Maria?“ fragt’ ich. Innerlich |
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Erstaunt’ ich selber ob der Festigkeit, |
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Womit ich sprach. Und steinern und metalllos |
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Scholl eine Stimm’: „So nennen mich die Leute.“ |
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Ein schneidend Weh durchfröstelte mich da, |
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Denn jener hohle, kalte Ton war doch – |
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Die einst so süße Stimme von Maria! |
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Und jenes Weib im fahlen Lillakleid, |
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Nachlässig angezogen, Busen schlotternd, |
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Die Augen gläsern starr, die Wangenmuskeln |
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Des weißen Angesichtes lederschlaff – |
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Ach, jenes Weib war doch die einst so schöne, |
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Die blühend holde, liebliche Maria! |
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„Sie waren lang auf Reisen!“ sprach sie laut, |
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Mit kalt unheimlicher Vertraulichkeit, |
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„Sie schaun nicht mehr so schmachtend, liebster Freund, |
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Sie sind gesund, und pralle Lend’ und Wade |
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Bezeugt Solidität.“ Ein süßlich Lächeln |
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Umzitterte den gelblich blassen Mund. |
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In der Verwirrung sprach’s aus mir hervor: |
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„Man sagte mir, Sie haben sich vermählt?“ |
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„Ach ja!“ sprach sie gleichgültig laut und lachend, |
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„Hab’ einen Stock von Holz, der überzogen |
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Mit Leder ist, Gemahl sich nennt; doch Holz |
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Ist Holz!“ Und klanglos widrig lachte sie, |
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Daß kalte Angst durch meine Seele rann, |
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Und Zweifel mich ergriff: – sind das die keuschen, |
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Die blumenzarten Lippen von Maria? |
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Sie aber hob sich in die Höh’, nahm rasch |
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Vom Stuhl den Türken-Shwal, warf ihn |
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Um ihren Hals, hing sich an meinen Arm, |
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Zog mich von hinnen, durch die offne Hausthür, |
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Und zog mich fort durch Feld und Busch und Au’. |
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Die glühend rothe Sonnenscheibe schwebte |
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Schon niedrig, und ihr Purpur überstrahlte |
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Die Bäume und die Blumen und den Strom, |
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Der in der Ferne majestätisch floß. |
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„Sehn Sie das große, goldne Auge schwimmen |
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Im blauen Wasser?“ rief Maria hastig. |
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„Still, armes Wesen!“ sprach ich, und ich schaute |
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Im Dämmerlicht’ ein mährchenhaftes Weben. |
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Es stiegen Nebelbilder aus den Feldern, |
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Umschlangen sich mit weißen, weichen Armen; |
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Die Veilchen sahn sich zärtlich an, sehnsüchtig |
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Zusammenbeugten sich die Lilienkelche; |
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Aus allen Rosen glühten Wollustgluthen! |
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Die Nelken wollten sich im Hauch entzünden; |
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In sel’gen Düften schwelgten alle Blumen, |
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Und alle weinten stille Wonnethränen, |
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Und alle jauchzten: Liebe! Liebe! Liebe! |
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Die Schmetterlinge flatterten, die hellen |
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Goldkäfer summten Lieblingsliedchen, |
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Die Abendwinde flüsterten, es rauschten |
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Die Eichen, schmelzend sang die Nachtigall – |
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Und zwischen all dem Flüstern, Rauschen, Singen, |
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Schwatzte mit blechern klanglos kalter Stimme |
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Das welke Weib, das mir am Arme hing. |
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„Ich kenn’ Ihr nächtlich Treiben auf dem Schloß; |
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Der lange Schatten ist ein guter Tropf, |
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Er nickt und winkt zu allem was man will; |
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Der Blaurock ist ein Engel; doch der Rothe, |
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Mit blankem Schwert, ist Ihnen spinnefeind.“ |
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Und noch viel bunt’re, wunderliche Reden |
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Schwatzt sie in einem fort, und setzte sich, |
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Ermüdet, mit mir nieder auf die Moosbank, |
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Die unterm alten Eichenbaume steht. |
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Da saßen wir beisammen, still und traurig, |
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Und sahn uns an, und wurden immer traur’ger. |
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Die Eiche säuselte wie Sterbeseufzer, |
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Tiefschmerzlich sang die Nachtigall herab. |
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Doch rothe Lichter drangen durch die Blätter, |
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Umflimmerten Maria’s weißes Antlitz, |
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Und lockten Gluth aus ihren starren Augen, |
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Und mit der alten, süßen Stimme sprach sie: |
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„Wie wußtest Du, daß ich so elend bin, |
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Ich las es jüngst in deinen wilden Liedern?“ |
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Eiskalt durchzog’s mir da die Brust, mir grauste |
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Ob meinem eig’nen Wahnsinn, der die Zukunft |
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Geschaut, es zuckte dunkel durch mein Hirn, |
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Und vor Entsetzen bin ich aufgewacht. |
Details zum Gedicht „Ratcliff“
Heinrich Heine
5
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737
1823–1824
Junges Deutschland & Vormärz
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Ratcliff“ wurde von dem deutschen Dichter Heinrich Heine (1797-1856) verfasst, es ist daher der literarischen Epoche des Vormärz/der Biedermeierzeit zuzuordnen.
„Mittels der ersten Worte des Gedichts wird dem Leser sofort ein surrealer, traumhafter Kontext präsentiert, in dem sich das lyrische Ich in einer sowohl vertrauten als auch fremden Landschaft wiederfindet. Das Gedicht scheint die Erzählung eines Traumes zu sein, in dem das lyrische Ich eine vertraute Geliebte, Maria, wiedertrifft.
Der Inhalt des Gedichts scheint von Vergänglichkeit der Liebe und der Eitelkeit des menschlichen Lebens geprägt. Es wurde die Reise durch einen unbekannten, doch vertrauten Raum angetreten, um eine verfemde, aber einst geliebte Person wiederzutreffen. Diese Tatsache und der allgemeine, melancholische Ton des Gedichts führen zu der Annahme, dass das lyrische Ich dabei seine Vergangenheit, Ideale und verlorenen Hoffnungen widerspiegelt.
Das Gedicht folgt keiner strengen metrischen Struktur und das Reimschema ist recht liberal, was vermutlich auf eine bewusste Entscheidung des Autors hinweist und somit die Schilderung eines Traums und die Unsicherheit und Verwirrung des lyrischen Ichs unterstreicht.
Die Sprache des Gedichtes ist bildreich und anschaulich. Heine benutzt viele Metaphern, alternative Personifizierungen und Naturelemente, um Gefühlswelten auszudrücken. Die intensive Imagologie, die Heine verwendet, evoziert Gefühle von Vertrautheit und Fremdheit, Sehnsucht und Entsetzen, was wiederum die Zerrissenheit und innere Konflikte des lyrischen Ichs unterstreicht.
Insgesamt ist Heines Gedicht „Ratcliff“ eine bewegende Reflektion über das Scheitern der Liebe und der Menschlichkeit und stellt ein eindrucksvolles Beispiel des lyrischen Wechselspiels von Traum und Realität dar.
Weitere Informationen
Das Gedicht „Ratcliff“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Heinrich Heine. 1797 wurde Heine in Düsseldorf geboren. Das Gedicht ist im Jahr 1824 entstanden. Erschienen ist der Text in Hamburg. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht der Epoche Junges Deutschland & Vormärz zuordnen. Bei dem Schriftsteller Heine handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 737 Wörter. Es baut sich aus 5 Strophen auf und besteht aus 109 Versen. Die Gedichte „Allnächtlich im Traume seh’ ich dich“, „Almansor“ und „Als ich, auf der Reise, zufällig“ sind weitere Werke des Autors Heinrich Heine. Zum Autor des Gedichtes „Ratcliff“ haben wir auf abi-pur.de weitere 535 Gedichte veröffentlicht.
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