Prinz Wilhelm von Wilhelm Hauff
1 |
Prinz Wilhelm, der edle Ritter, |
2 |
Ritt hinaus ins Schlachtgewitter, |
3 |
Ritt mit aus in blut’gen Strauß; |
4 |
Denn als man die Trommel rührte |
5 |
Und nach Frankreich abmarschierte, |
6 |
Blieb der Kronprinz nicht zu Haus. |
|
|
7 |
Durch des Rheines wilde Wogen |
8 |
Ist er schnell hindurchgezogen, |
9 |
Ziehet weiter ohne Ruh. |
10 |
Auf die Feinde durch die Wälder, |
11 |
Durch die eisbedeckten Felder, |
12 |
Auf die Feinde eilt er zu. |
|
|
13 |
Bei Brienne im dunklen Walde |
14 |
Unser Jägerhorn erschallte, |
15 |
Unsre Trommeln wirbeln drein; |
16 |
In den Feind durch Sumpf und Graben |
17 |
Stürmt der Prinz mit seinen Schwaben, |
18 |
Daß der Sieg muß unser sein. |
|
|
19 |
Und bei Montereaus blut’ger Brücken, |
20 |
Als der Feind wollt’ schier erdrücken |
21 |
Unsre kleine treue Schar, |
22 |
Hat er gegen Sturmsgewalten |
23 |
Ritterlich den Paß gehalten, |
24 |
Bis sein Volk gerettet war. |
|
|
25 |
An der Aube, am Marnestrande, |
26 |
An der Seine weitem Lande |
27 |
Kennt man Wilhelm und sein Schwert; |
28 |
Epinal auf blut’gen Wegen, |
29 |
Troyes’ heißer Kugelregen |
30 |
Haben seinen Stamm bewährt. |
|
|
31 |
Ja, wo treue Schwaben stritten, |
32 |
War auch in des Kampfes mitten |
33 |
Unser Kronprinz stets dabei; |
34 |
Ja, so stritt im Schlachtgewitter |
35 |
Prinz Wilhelm, der edle Ritter, |
36 |
Furchtlos, wie sein Wort, und treu. |
|
|
37 |
Schlaget ein, ihr Kameraden! |
38 |
Wenn zum Krieg die Trommeln laden, |
39 |
Strömen freudig wir herbei; |
40 |
Denn als König zieht der Ritter |
41 |
Nun voraus ins Schlachtgewitter, |
42 |
Furchtlos, wie sein Wort, und treu. |
Details zum Gedicht „Prinz Wilhelm“
Wilhelm Hauff
7
42
210
um 1826
Klassik,
Romantik,
Biedermeier
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Prinz Wilhelm“ wurde von Wilhelm Hauff verfasst, einem bedeutenden deutschen Schriftsteller der Romantik. Hauff lebte von 1802 bis 1827, das legt nahe, dass das Gedicht im frühen 19. Jahrhundert entstanden sein muss.
Beim ersten Durchlesen entsteht der starke Eindruck von Krieg und Schlachten, von Mut und Tapferkeit. Prinz Wilhelm wird als furchtloser, edler Ritter und Anführer beschrieben, der sein Volk in die Schlacht führt und sich selbst dabei in Gefahr begibt. Er strahlt eine Art heldenhaften Charisma aus, das auf den Leser übergeht und den Eindruck eines respektablen, verwegenen Kriegers hinterlässt.
Das lyrische Ich erzählt die Taten von Prinz Wilhelm und seine Beteiligung in den Schlachten. Es stellt Prinz Wilhelm als einen mutigen und edlen Ritter dar, der sein Volk führt und sich nie aus dem Kampf zurückzieht. Er ist in jeder Schlacht anwesend, in der seine „treuen Schwaben“ kämpfen und hilft ihnen, den Feind zu überwinden.
Die Form des Gedichts besteht aus sieben Strophen mit jeweils sechs Versen. Die Verse sind meist in Paarreimen gehalten, was dem Gedicht eine Art rhythmisches, marschähnliches Tempo verleiht, passend zu den Kriegsgeschehnissen, die erzählt werden. Der sprachliche Stil ist dramatisch und bildgewaltig, fast hymnisch, mit wiederholten Begriffen wie „Schlachtgewitter“, „Ritter“ und „Furchtlos“. Es werden verschiedene Schauplätze des Krieges genannt und die tapferen Handlungen des Prinzen reihen sich wie Perlen aneinander.
Insgesamt verdeutlicht das Gedicht die Kriegserfahrungen von Prinz Wilhelm und mit der Beschreibung seiner Taten in der Schlacht stellt es ihn als furchtlosen, tapferen Helden dar. Wilhelm Hauffs Gedicht ist eine Hommage an diese historische Figur und ihre Rolle in den Kriegen seiner Zeit.
Weitere Informationen
Wilhelm Hauff ist der Autor des Gedichtes „Prinz Wilhelm“. Im Jahr 1802 wurde Hauff in Stuttgart geboren. Das Gedicht ist im Jahr 1826 entstanden. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her den Epochen Klassik, Romantik, Biedermeier oder Junges Deutschland & Vormärz zuordnen. Vor Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und daher anfällig für Fehler. Das 210 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 42 Versen mit insgesamt 7 Strophen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Wilhelm Hauff sind „Regel für Kranke“, „Reiters Morgengesang“ und „Soldatenliebe“. Zum Autor des Gedichtes „Prinz Wilhelm“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de keine weiteren Gedichte vor.
+ Wie analysiere ich ein Gedicht?

Weitere Gedichte des Autors Wilhelm Hauff (Infos zum Autor)
Freie Ausbildungsplätze in Deiner Region
besuche unsere Stellenbörse und finde mit uns Deinen Ausbildungsplatz
erfahre mehr und bewirb Dich direkt