Preisaufgaben von Joachim Ringelnatz

Das Es ki mo no to ne
Besteht aus fünfmal Wort.
Und eine Kaffeebohne
Treibt niemals Pferdesport.
 
Man soll nicht Pferde reizen.
Ein Pferd ist keine Kuh.
Wenn Aale Beine spreizen,
Sieht niemals jemand zu.
 
Je mand ar in der brüs te,
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Recht sauber eingehüllt,
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Erregen oft Gelüste,
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Die manches gern erfüllt.
 
13 
Man ches ter ho sen il es –,
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Geht vieles stumpf einher.
15 
Quatsch gibt den Dummen vieles,
16 
Gibt Klugen manchmal mehr.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.1 KB)

Details zum Gedicht „Preisaufgaben“

Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
16
Anzahl Wörter
72
Entstehungsjahr
1929
Epoche
Moderne,
Expressionismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Preisaufgaben“ wurde von Joachim Ringelnatz verfasst, einem deutschen Schriftsteller und Kabarettist, der zwischen 1883 und 1934 lebte. Es gehört somit zur Epoche der Moderne, in der sich viele Künstler von den traditionellen Formen und Inhalten befreiten und neue Wege beschritten.

Beim Lesen des Gedichts fällt sofort der skurrile und humorvolle Ton auf, der die Werke von Ringelnatz kennzeichnet. Die Verse sind geprägt von Wortspielen und unsinnigen, komischen Aussagen, die jedoch auf einen tieferen Sinn verweisen könnten.

Im Kern spricht das lyrische Ich in diesem Gedicht auf humorvolle Art und Weise verschiedene Lebensweisheiten an. Beispielsweise stellt es fest, dass Dinge oft nicht so sind, wie sie scheinen - eine Kaffeebohne betreibt keinen Pferdesport, ein Pferd ist keine Kuh und Aale spreizen keine Beine. Es ist ein humorvoller, aber tiefgründiger Kommentar auf die Wirklichkeit und menschliche Wahrnehmung.

Form und Sprache des Gedichts sind einzigartig. Jede der vier Strophen besteht aus vier Versen, was eine klare Struktur bietet. Die Verse sind jedoch bewusst gebrochen und enthalten oft zufällig anmutende Wörter oder Phrasen. Ringelnatz' Sprache ist geprägt von Wortspielen, Alliterationen und Reimen, die zusätzlich zur humorvollen Wirkung des Gedichts beitragen.

Die letzten vier Verse sind dabei besonders entscheidend, sie scheinen eine Art Fazit zu ziehen und über die Wahrnehmung von Unsinn nachzudenken. Der letzte Vers „Quatsch gibt den Dummen vieles, Gibt Klugen manchmal mehr.“ stellt eine Reflexion über die Art und Weise dar, wie wir Unsinn interpretieren und was wir daraus ableiten können. Es könnte eine Kritik an einer oberflächlichen Wahrnehmung sein und dazu aufrufen, auch hinter den unsinnig erscheinenden Dingen einen Mehrwert zu sehen. Sie können eine Aufforderung sein, das Leben nicht allzu ernst zu nehmen und den Humor in den alltäglichen Dingen zu finden. Denn nicht alles macht Sinn und muss es auch nicht immer.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Preisaufgaben“ des Autors Joachim Ringelnatz. Ringelnatz wurde im Jahr 1883 in Wurzen geboren. 1929 ist das Gedicht entstanden. Der Erscheinungsort ist Berlin. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht den Epochen Moderne oder Expressionismus zuordnen. Der Schriftsteller Ringelnatz ist ein typischer Vertreter der genannten Epochen. Das 72 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 16 Versen mit insgesamt 4 Strophen. Joachim Ringelnatz ist auch der Autor für Gedichte wie „Abglanz“, „Abschied von Renée“ und „Abschiedsworte an Pellka“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Preisaufgaben“ weitere 560 Gedichte vor.

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