Philister in Sonntagsröcklein von Heinrich Heine

Philister in Sonntagsröcklein
Spazieren durch Wald und Flur;
Sie jauchzen, sie hüpfen wie Böcklein,
Begrüßen die schöne Natur.
 
Betrachten mit blinzelnden Augen,
Wie Alles romantisch blüht;
Mit langen Ohren saugen
Sie ein der Spatzen Lied.
 
Ich aber verhänge die Fenster
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Des Zimmers mit schwarzem Tuch;
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Es machen mir meine Gespenster
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Sogar einen Tagesbesuch.
 
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Die alte Liebe erscheinet,
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Sie stieg aus dem Todtenreich,
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Sie setzt sich zu mir und weinet,
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Und macht das Herz mir weich.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Philister in Sonntagsröcklein“

Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
16
Anzahl Wörter
75
Entstehungsjahr
1822–1823
Epoche
Junges Deutschland & Vormärz

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Philister in Sonntagsröcklein“ wurde von Heinrich Heine geschrieben. Das lyrische Ich kritisiert darin die oberflächlichen Menschen, die nur die Schönheit der Natur oberflächlich betrachten, während es selbst in Trauer steckt und von einsamen Gespenstern heimgesucht wird.

Die Philister sind Menschen, die sich nur oberflächlich mit der Natur auseinandersetzen, nur die schöne Landschaft genießen, aber sich nicht dazu verpflichtet fühlen, sich um sie zu kümmern oder für sie zu sorgen. Sie spazieren fröhlich durch Wälder und Felder und nehmen ihre Umgebung nur oberflächlich wahr. Sie sind glücklich, aber nicht reflektiert, während das lyrische Ich in tiefer Trauer sitzt.

Das lyrische Ich hingegen verhängt die Fenster seines Zimmers mit schwarzem Tuch, um die Schönheit der Natur nicht sehen zu müssen und sich von Gespenstern besuchen zu lassen. Es werden keine oberflächlichen Gedanken und Sinneswahrnehmungen zugelassen, sondern tiefe Emotionen und Tränen sind erlaubt.

Heinrich Heine thematisiert in diesem Gedicht die Frage, wie man sich mit der Natur auseinandersetzen sollte. Soll man die Schönheit genießen oder sich dafür einsetzen und sie schützen? Das lyrische Ich scheint die Antwort zu geben, indem es die Oberflächlichkeit der Philister ablehnt und auf die Bedeutung von tieferen Emotionen und Gedanken hinweist.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Philister in Sonntagsröcklein“ ist Heinrich Heine. Der Autor Heinrich Heine wurde 1797 in Düsseldorf geboren. Im Jahr 1823 ist das Gedicht entstanden. Erschienen ist der Text in Hamburg. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text der Epoche Junges Deutschland & Vormärz zugeordnet werden. Heine ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 16 Versen mit insgesamt 4 Strophen und umfasst dabei 75 Worte. Weitere Werke des Dichters Heinrich Heine sind „Alte Rose“, „Altes Lied“ und „Am Golfe von Biskaya“. Zum Autor des Gedichtes „Philister in Sonntagsröcklein“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 535 Gedichte vor.

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