Phantasie von Friedrich Ludwig Wilhelm Meyer

nach Shakespeare

Woher kam die Phantasie?
Aus dem Kopf, dem Herzen? wie?
Wer erzog, wer nährte sie?
Sag’, o! sag’ es, kennst du sie!
In der Augen Thau erzeugt,
Unter Seufzern aufgesäugt,
Ward die Wiege, die sie trägt,
Schon als Grab ihr beigelegt;
Weinend läut’ ich, ach! wie früh!
10 
Todtenglöckchen über sie!
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.7 KB)

Details zum Gedicht „Phantasie“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
10
Anzahl Wörter
50
Entstehungsjahr
1796
Epoche
Klassik

Gedicht-Analyse

Dieses Gedicht wurde von Friedrich Ludwig Wilhelm Meyer verfasst, einem deutschen Dichter aus der Zeit der Aufklärung und Romantik. Sein Werk ist geprägt von einer starken Betonung des Subjektiven und Individuellen, sowie einem starken Interesse an der menschlichen Innenwelt.

Der erste Eindruck des Gedichts ist geheimnisvoll und introspektiv. Der Autor stellt Fragen über den Ursprung und die Natur der Phantasie.

Im Inhalt des Gedichts wird die Phantasie als etwas Lebendiges und gleichzeitig Schwermütiges dargestellt. Das lyrische Ich stellt Fragen danach, was Phantasie ist, woher sie kommt und wer sie „erzogen“ und „genährt“ hat. Es wird deutlich, dass diese Fragen für das lyrische Ich von großer Bedeutung sind. Es wird auch eine gewisse Traurigkeit deutlich, da die Phantasie als etwas Vergängliches beschrieben wird. So ist die Wiege der Phantasie „schon als Grab ihr beigelegt“, was auf ihren unvermeidbaren Tod hinweist.

Formal besteht das Gedicht aus zehn Versen, die in einer einzigen Strophe organisiert sind. Es gibt kaum Reime, was die Unsicherheit und das Fragen des lyrischen Ichs unterstreichen könnte. Die Sprache ist relativ einfach und direkt, die Bilder sind jedoch stark und emotional aufgeladen.

Insgesamt deutet das Gedicht darauf hin, dass die Phantasie eine flüchtige, vergängliche Kraft ist, die stark von Emotionen beeinflusst wird und eng mit dem menschlichen Leid verbunden ist. Die Phantasie wird als etwas dargestellt, das nur schwer zu definieren und zu verstehen ist, aber zugleich eine zentrale Rolle im menschlichen Inneren spielt.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Phantasie“ des Autors Friedrich Ludwig Wilhelm Meyer. Im Jahr 1758 wurde Meyer in Harburg geboren. Entstanden ist das Gedicht im Jahr 1796. Erschienen ist der Text in Neustrelitz. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Klassik kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Prüfe bitte vor Verwendung die Angaben zur Epoche auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epoche ist auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich Literaturepochen zeitlich überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung häufig mit Fehlern behaftet. Das Gedicht besteht aus 10 Versen mit nur einer Strophe und umfasst dabei 50 Worte. Weitere bekannte Gedichte des Autors Friedrich Ludwig Wilhelm Meyer sind „Königin Kobold“ und „Mathilde“. Zum Autor des Gedichtes „Phantasie“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de keine weiteren Gedichte vor.

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