Pfingsten im Ruhrtal von Heinrich Kämpchen

Ich seh’ die blühende Ginsterpracht
Und die Dolden des Weißdorns daneben,
Und mein Herze jauchzt und mein Herze lacht
Zu dem vollen sonnigen Leben.
 
Und die Nachtigall schlägt und die Drossel singt
Im goldigen Morgenstrahle,
Und aus mosigem Steine die Quelle springt
Und zieht als Bächlein zu Tale.
 
O, wie bist du so schön, wie so wonnig schön,
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Du Heimat mein, mir doch immer!
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Wie blitzt dein Kleid um Gelände und Höh’n,
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Wie funkelt’s im Sonnenschimmer!
 
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Ich sah den Rhein mit dem prangenden Wein
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An seinen felsigen Hängen,
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Und die ragenden Burgen und Dome sein,
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Und lauschte den Lurleiklängen.
 
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Wohl fand ich der Reize mehr nirgend schier
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Und Becher- und Sangesgetöne,
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Doch immer zog es zurück mich nach dir,
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Mein Ruhrtal, mein einziges schöne.
 
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An deinen Triften, an deiner Flur,
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Will ich die Blicke stets weiden,
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Bist Heimat, die liebste mir immer nur,
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Die treu’ste in Lust und in Leiden.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (25.7 KB)

Details zum Gedicht „Pfingsten im Ruhrtal“

Anzahl Strophen
6
Anzahl Verse
24
Anzahl Wörter
153
Entstehungsjahr
1909
Epoche
Moderne

Gedicht-Analyse

Der Autor des Gedichts „Pfingsten im Ruhrtal“ ist Heinrich Kämpchen, ein im 19. Jahrhundert lebender deutscher Dichter und Schriftsteller. Der Niederschrift des Gedichts lässt sich somit auf die Zeitspanne zwischen 1847 und 1912 eingrenzen.

Beim ersten Lesen sticht sofort die intensive und romantische Beschreibung der Natur sowie die tiefe Liebe und Verbundenheit des lyrischen Ichs zur Heimat hervor. Die stimmungsvolle Darstellung des Ruhrtals, die ausdrucksstarke Beobachtung von Pflanzen und Tieren sowie die emotionale Bindung zur Heimat wirken dabei sehr authentisch und lebendig.

Das Hauptthema dieses Gedichts ist offensichtlich die Liebe zur Heimat, im Speziellen zur Natur des Ruhrtals. Die leuchtenden Farben und lebhaften Töne des Ruhrtals werden in den ersten beiden Strophen genannt. In den nachfolgenden Strophen wird dieses detaillierte Bild noch erweitert: Die Heimat als wunderschöner Ort wird verherrlicht, und sogar der Anblick des Rheins, einer anderen, ebenfalls sehr schönen Gegend, kann die Liebe des lyrischen Ichs zur Heimat nicht erschüttern. Wiederholt wird die Idee betont, dass die Heimat der liebste, treueste Ort ist, an dem das lyrische Ich immer wieder glücklich zurückkehren möchte.

Form und Sprache des Gedichts sind relativ einfach und klar. Jede der sechs Strophen besteht aus vier Versen und folgt einem regelmäßigen Reimschema (Kreuzreim). Trotzdem zeichnet sich das Gedicht durch eine gewisse lyrische Dichte und einen starken Ausdruck von Emotionen aus. Die Sprache ist dabei bildhaft und mit einer Fülle von Naturmetaphern angereichert. Verschiedene Formen von sprachlichen Bildern, wie blühender Ginster, weißer Dorn, singende Vögel und sprudelnde Quelle, helfen dem Leser, sich ein lebendiges und farbenfrohes Bild von der Heimatlandschaft vorzustellen. All das stellt die tiefe Verbundenheit des lyrischen Ichs mit der Heimat dar und lädt den Leser dazu ein, diese Liebe zur Heimat zu teilen.

Weitere Informationen

Heinrich Kämpchen ist der Autor des Gedichtes „Pfingsten im Ruhrtal“. 1847 wurde Kämpchen in Altendorf an der Ruhr geboren. Im Jahr 1909 ist das Gedicht entstanden. Der Erscheinungsort ist Bochum. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht der Epoche Moderne zuordnen. Prüfe bitte vor Verwendung die Angaben zur Epoche auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epoche ist auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich Literaturepochen zeitlich überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung häufig mit Fehlern behaftet. Das vorliegende Gedicht umfasst 153 Wörter. Es baut sich aus 6 Strophen auf und besteht aus 24 Versen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Heinrich Kämpchen sind „Am Weinfelder Maar“, „Am goldenen Sonntag“ und „An Annette von Droste-Hülshoff“. Zum Autor des Gedichtes „Pfingsten im Ruhrtal“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 165 Gedichte vor.

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