Sonett 19 von Francesco Petrarca

Mich zu erlösen aus des Krieges Grauen,
Den ich geführt mit deiner Augen Pracht,
Hab’ ich schon oft mein Herz dir dargebracht,
Doch du willst nicht so tief hernieder schauen.
 
Und hoffen auf dieß Herz noch andre Frauen,
So ist ihr Hoffen schwach, getäuscht, verlacht;
Ich will es nicht — was Unlust dir gemacht,
Wie sollt’ ich dem in meinem Busen trauen.
 
Wenn ichs verstoße, und wenn Hilfe nicht
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In deiner Brust der arme Flüchtling findet,
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Wenn jeder Weg dem Irrenden verschwindet,
 
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Wenn es die Schranken der Natur durchbricht,
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Dann wird uns beyde harte Schuld beschweren,
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Doch deine Schuld wird seine Liebe mehren.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Sonett 19“

Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
14
Anzahl Wörter
102
Entstehungsjahr
nach 1320
Epoche
Spätmittelalter

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Sonett 19“ ist von Francesco Petrarca. Petrarca, ein italienischer Dichter der Renaissance, lebte von 1304 bis 1374. Seine Werke sind oft tiefgründig und emotional, thematisieren Themen wie Liebe, Schönheit und Verlust.

Auf den ersten Eindruck wirkt das Gedicht melancholisch und verzweifelt. Es geht um ein lyrisches Ich, das sich in einer Art innerem oder emotionalen Krieg befindet, ausgehend von dem „Grauen“ im ersten Vers. Das lyrische Ich bietet sein Herz einer Person an, die jedoch nicht bereit ist, seine Gefühle zu erwidern.

Das Gedicht handelt von Liebe, Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit. Das lyrische Ich fühlt sich von der geliebten Person abgewiesen und zeigt Reue, da es andere Frauen, die auf dieses Herz hoffen, täuscht und verlacht. Es fühlt sich zerrissen, entschlossen, sein Herz der geliebten Person nicht mehr anzuvertrauen, da sie ihm Unlust bereitet hat.

In Bezug auf Form und Sprache des Gedichts ist zu beachten, dass es sich um ein Sonett handelt. Das Sonett ist eine strenge lyrische Form, die im italienischen Mittelalter ihren Ursprung hat und aus 14 Versen besteht. Bei Sonett 19 hält Petrarca sich an die traditionelle Struktur mit vier Strophen (vier, vier, drei, drei Verse). Die Sprache des Gedichts ist geprägt von starken Verben und lebendigen Metaphern, wie das „Krieges Grauen“ und „Augen Pracht“, was dem Gedicht eine intensive emotionale Dichte verleiht.

Das lyrische Ich bringt seine tiefen Emotionen und sein Ringen um Liebe und Verständnis zum Ausdruck. Es zeigt sich entschlossen, sein Herz nicht mehr der geliebten Person anzubieten, doch zugleich voller Verzweiflung, wenn es bedenkt, dass es nicht in der Lage ist, seine Gefühle zu verbergen oder zu verändern. Selbst wenn es über die Grenzen der Natur hinausgehen würde, würde die Schuld der geliebten Person durch ihre mangelnde Liebe nur zunehmen. Das Gedicht vermittelt so ein starkes Bild der melancholischen Liebe und verzweifelten Sehnsucht.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Sonett 19“ des Autors Francesco Petrarca. Der Autor Francesco Petrarca wurde 1304 in Arezzo geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1320 und 1374. Der Erscheinungsort ist Wien. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Spätmittelalter kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Bei Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit der Zuordnung. Die Auswahl der Epoche ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und muss daher nicht unbedingt richtig sein. Das Gedicht besteht aus 14 Versen mit insgesamt 4 Strophen und umfasst dabei 102 Worte. Der Dichter Francesco Petrarca ist auch der Autor für Gedichte wie „Sonett 115“, „Sonett 12“ und „Sonett 125“. Zum Autor des Gedichtes „Sonett 19“ haben wir auf abi-pur.de weitere 41 Gedichte veröffentlicht.

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