Sonett 146 von Francesco Petrarca
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Ist manchmal, um mir ihren Zorn zu zeigen, |
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So stolz und kalt der holden Feindinn Blick, |
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Dann hält nur eins vom Abgrund mich zurück, |
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Nur eins kann neue Kraft der Seel’ erzeugen. |
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Wohin sie blickt mit unmuthsvollem Schweigen, |
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Zu tilgen meines Lebens Licht und Glück, |
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Begegnet ihr so demuthsvoll mein Blick, |
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Daß schnell sich muß ihr düstres Zürnen beugen. |
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Und wär dieß nicht, ihr müßt’ ich zagend nahn, |
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Vor ihr müßt’ ich wie vor Medusen beben, |
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Die die versteint, die ihre Züge sahn. |
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Und diese Hülf ist einzig mir gegeben. |
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Was hälf auch fliehn, da zu des Aethers Bahn, |
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Zum Ziel unhaltbar Amors Schwingen streben. |
Details zum Gedicht „Sonett 146“
Francesco Petrarca
4
14
105
nach 1320
Spätmittelalter
Gedicht-Analyse
Das vorliegende Gedicht ist ein Sonett von Francesco Petrarca, einem der bedeutensten Dichter der italienischen Renaissance, der im 14. Jahrhundert lebte.
Beim ersten Eindruck wirkt das Gedicht sehr emotionstark und bildhaft. Die Liebe, der Zorn und das Leiden werden besonders hervorgehoben.
Im Hinblick auf den Inhalt des Gedichts kann man feststellen, dass das lyrische Ich durch den Blick einer geliebten Person tief bewegt wird. Die Geliebte zeigt ihm manchmal einen zornigen, kühlen Blick, der ihn beinahe in den Abgrund stürzen lässt und nur die Hoffnung auf eine Änderung ihrer Stimmung gibt ihm neue Kraft. Trotz ihrer Unmut und ihrer offenkundigen Versuche, sein Glück zu verderben, versucht das lyrische Ich, durch einen demütigen Blick ihre Wut zu besänftigen. Ohne diese Möglichkeit wäre er der Verzweiflung nahe, er würde sie aus Furcht meiden und könnte so seine Liebe zu ihr nicht mehr ausdrücken. Er fühlt sich ihr hilflos ausgeliefert und selbst Flucht wäre keine Lösung, denn die Liebe zieht ihn unwiderstehlich zu ihr hin.
Formal gesehen ist das Gedicht in der klassischen Form eines Sonetts , bestehend aus vierzehn Versen, die in vier Strophen angeordnet sind, verfasst. Die Sprache ist kraftvoll und bildreich und voll von metaphorischen Elementen und Anspielungen auf die griechische Mythologie, wie etwa Medusa und Amor. Die Sprache drückt die tiefen emotionalen Turbulenzen des lyrischen Ichs aus.
Insgesamt könnte man sagen, dass Francesco Petrarcas Gedicht „Sonett 146“ ein Ausdruck der verwirrenden und manchmal schmerzhaften Emotionen ist, die die Liebe mit sich bringen kann. Es ist ein wirksames Porträt der Verzweiflung, der inneren Kämpfe und der Hoffnung, die mit unerwiderter Liebe verbunden ist.
Weitere Informationen
Der Autor des Gedichtes „Sonett 146“ ist Francesco Petrarca. Geboren wurde Petrarca im Jahr 1304 in Arezzo. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1320 und 1374. Erschienen ist der Text in Wien. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text der Epoche Spätmittelalter zugeordnet werden. Vor Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit. Die Zuordnung der Epoche ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und daher anfällig für Fehler. Das Gedicht besteht aus 14 Versen mit insgesamt 4 Strophen und umfasst dabei 105 Worte. Weitere Werke des Dichters Francesco Petrarca sind „Sonett 1“, „Sonett 104“ und „Sonett 113“. Zum Autor des Gedichtes „Sonett 146“ haben wir auf abi-pur.de weitere 41 Gedichte veröffentlicht.
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