Sonett 134 von Francesco Petrarca
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Wenn ihre Augen sich zur Erde neigen, |
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Wenn ihrer Sehnsucht Füll’ in Amors Händen |
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Zum Seufzer wird, im Ton sich zu vollenden, |
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Und klar und himmlisch meinen Schmerz zu beugen; |
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Dann, fühl’ ich, ist nicht mehr mein Herz mir eigen, |
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Und fühl’ in mir Gedank’ und Willen wenden — |
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Dann ruf’ ich: Möcht’ ich jetzt mein Leben enden, |
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Und süß betäubt empor zum Himmel steigen. |
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Doch durch den Wunsch, ihn mehr zu hören, bindet |
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Der Zauberton von neuem mich ans Leben, |
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Wenn ich mich heiß es zu verlassen sehne. |
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So leb’ ich denn — des Lebens Faden windet, |
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Den des Geschickes Mächte mir gegeben, |
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So auf und ab die himmlische Sirene. |
Details zum Gedicht „Sonett 134“
Francesco Petrarca
4
14
109
nach 1320
Spätmittelalter
Gedicht-Analyse
Das vorliegende Gedicht ist ein Sonett mit dem Titel „Sonett 134“ von Francesco Petrarca, einem der bedeutsamsten italienischen Dichter der Renaissance, der von 1304 bis 1374 lebte.
Auf den ersten Blick lässt sich feststellen, dass das Gedicht voller Emotion und Sehnsucht ist, was auch charakteristisch für die lyrische Dichtung Petrarcas ist. Der Dichter scheint leidenschaftlich in jemanden verliebt zu sein, dessen Liebe die Macht hat, ihn in höchste Erhebung und tiefste Verzweiflung zu stürzen.
Der Inhalt des Gedichtes beschreibt die Intensität des Gefühls des lyrischen Ichs für eine andere Person. Das lyrische Ich spricht über die körperlichen Reaktionen und die tiefen Emotionen, die es empfindet, wenn es die Geliebte sieht oder an sie denkt. Es fühlt sich derart von ihr angezogen, dass es bereit wäre, sein Leben zu beenden, um in der Ekstase ihrer Liebe aufgenommen zu werden. Doch der Wunsch, mehr von ihr zu hören, hält es am Leben.
Die Form des Gedichts, ein Sonett, ist typisch für die Dichtung der Renaissance und besonders für die Werke Petrarcas. Es besteht aus vier Strophen mit insgesamt 14 Versen, die in einem festgelegten Reimschema angeordnet sind. Die Sprache des Gedichtes ist bildhaft und symbolreich, sie bedient sich zahlreicher Metaphern und sprachlicher Bilder, um die emotionale Tiefe und die Intensität der Gefühle des lyrischen Ichs zu verdeutlichen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass „Sonett 134“ ein dramatisches und emotionales Einblicke in das Erleben unerwiderter oder zumindest sehr herausfordernder Liebe bietet. Petrarca nutzt das Sonett-Format und seine poetische Sprache, um den inneren Konflikt und die tiefen Gefühle des lyrischen Ichs effektiv auszudrücken.
Weitere Informationen
Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Sonett 134“ des Autors Francesco Petrarca. Geboren wurde Petrarca im Jahr 1304 in Arezzo. In der Zeit von 1320 bis 1374 ist das Gedicht entstanden. Der Erscheinungsort ist Wien. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Spätmittelalter kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Vor Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit. Die Zuordnung der Epoche ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und daher anfällig für Fehler. Das Gedicht besteht aus 14 Versen mit insgesamt 4 Strophen und umfasst dabei 109 Worte. Die Gedichte „Sonett 131“, „Sonett 132“ und „Sonett 137“ sind weitere Werke des Autors Francesco Petrarca. Zum Autor des Gedichtes „Sonett 134“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 41 Gedichte vor.
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