O, wärst du in dem kält’sten Land von Robert Burns
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O, wärst Du in dem kält’sten Land, |
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In Schnee und Eis, in Schnee und Eis; |
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Ich eilt’ durch Wind und Frost zu Dir, |
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Und küßt’ Dich heiß, und küßt’ Dich heiß. |
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Und, wenn des Unglücks Stürme auch, |
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Dich wild umweh’n, Dich wild umweh’n, |
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Ich werd’ Dir treu und schützend stets |
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Zur Seite steh’n, zur Seite steh’n. |
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O, säß’ ich in dem Burgverließ, |
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Dem Schreckensort, dem Schreckensort, |
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Es würde mir ein Paradies, |
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Wenn Du wärst dort, wenn Du wärst dort. |
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Und säß’ ich auf dem höchsten Thron, |
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Mit stolzem Sinn, mit stolzem Sinn, |
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Du wärst die Perle meiner Kron’ |
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Und Königin, und Königin. |
Details zum Gedicht „O, wärst du in dem kält’sten Land“
Robert Burns
2
16
107
nach 1775
Aufklärung,
Empfindsamkeit,
Sturm & Drang
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „O, wärst du in dem kält’sten Land“ wurde von dem schottischen Dichter Robert Burns verfasst, der von 1759 bis 1796 lebte. Seine schriftstellerische Schaffensphase fällt in die Zeit der literarischen Epoche des Sturm und Drang und der beginnenden Romantik.
Auf den ersten Eindruck wirkt das Gedicht als eine intensive Liebeserklärung, die durch starke Gefühle und treue Verbundenheit gekennzeichnet ist.
Der Inhalt des Gedichts beruht auf den starken Gefühlen und der tiefen Bindung, die das lyrische Ich für eine andere Person empfindet. Es wird deutlich, dass das lyrische Ich bereit ist, jede Härte und jedes Hindernis zu überwinden, um bei der geliebten Person zu sein. Selbst in den extremsten und härtesten Bedingungen wie Kälte, Schnee und Eis (Vers 1-4), oder bei persönlichem Elend und Unglück (Vers 5-8), würde das lyrische Ich standhaft bleiben und die geliebte Person schützen und unterstützen. In der zweiten Strophe beschreibt das lyrische Ich, wie die Anwesenheit der geliebten Person jede prekäre oder glanzvolle Situation, ob in einem Burgverlies oder auf einem Thron, umwandeln und verschönern kann (Vers 9-16).
Formal besteht das Gedicht aus zwei gleich langen Strophen mit je acht Versen, wobei jeder zweite Vers durch Wiederholung betont wird. Diese Wiederholung verstärkt die emotionalen Aussagen und dient als rhetorisches Stilmittel, um das Ausmaß der Gefühle und die Entschlossenheit des lyrischen Ichs zu unterstreichen.
In Bezug auf die Sprache zeigt das Gedicht eine einfache, aber emotionale und bildreiche Sprache. Es sind starke, kontrastierende Bilder zu finden, die die Intensität der Gefühle verdeutlichen, wie die Kälte und das Eis, das Unglück und die Stürme oder das Burgverlies und der Thron. Auch metaphorische Ausdrücke wie „Perle meiner Kron’ und Königin“ (Vers 15-16) weisen auf eine hohe emotionale und ideelle Wertschätzung der geliebten Person hin.
Weitere Informationen
Das Gedicht „O, wärst du in dem kält’sten Land“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Robert Burns. Im Jahr 1759 wurde Burns in Alloway (Ayrshire) geboren. Das Gedicht ist in der Zeit von 1775 bis 1796 entstanden. Berlin ist der Erscheinungsort des Textes. Eine Zuordnung des Gedichtes zu den Epochen Aufklärung, Empfindsamkeit, Sturm & Drang oder Klassik kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Die Richtigkeit der Epochen sollte vor Verwendung geprüft werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da es keine starren zeitlichen Grenzen bei der Epochenbestimmung gibt, können hierbei Fehler entstehen. Das 107 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 16 Versen mit insgesamt 2 Strophen. Weitere Werke des Dichters Robert Burns sind „Das Auge voll Thränen“, „Das süße Liebchen“ und „Daß das Weib sich nicht beklage“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „O, wärst du in dem kält’sten Land“ weitere 101 Gedichte vor.
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Zum Autor Robert Burns sind auf abi-pur.de 101 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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