O gieb von Klabund

O gieb mir deine Hände,
Der Frühling brennt im Hag,
Verschwende dich, verschwende
Diesen Tag.
 
Ich liege dir im Schoße
Und suche deinen Blick.
Er wirft gedämpft den Himmel,
Der Himmel dich zurück.
 
O glutend über Borden
10 
Verrinnt ihr ohne Ruh:
11 
Du bist Himmel geworden,
12 
Der Himmel wurde du.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.6 KB)

Details zum Gedicht „O gieb“

Autor
Klabund
Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
49
Entstehungsjahr
1913
Epoche
Moderne,
Expressionismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „O gieb“ wurde von Klabund, geboren am 4. November 1890 und gestorben am 14. August 1928, verfasst. Klabund ist der Künstlername von Alfred Henschke, einem deutschen Schriftsteller und Übersetzer, bekannt für seine Gedichte und Dramen. Er war ein Vertreter des Expressionismus, einer kunstgeschichtlichen Epoche, die ungefähr von 1905 bis 1925 reichte. Demnach gehört das Gedicht zu Klabunds expressionistischen Werken.

Beim ersten Eindruck strahlt das lyrische Werk eine intensive emotionale Energie aus, die von Leidenschaft, Sehnsucht und Euphorie geprägt ist. Die Wortwahl und die Bildsprache erzeugen eine atmosphärische Dichte und Emotionalität.

Inhaltlich scheint das Gedicht eine leidenschaftliche Liebeserklärung zu sein. Das lyrische Ich spricht mit großer Emotion und Nähe zu einer weiteren Person, wahrscheinlich einer geliebten Person. Die Natur - der Frühling und der Himmel - werden als Spiegel des emotionalen Zustandes und der Erfahrungen des lyrischen Ichs genutzt. Durch die Verwendung von Worten wie „Verschwende dich, verschwende“ und „glutend über Borden“ wird eine Atmosphäre der Energie und Leidenschaft geschaffen.

Formell besteht das Gedicht aus drei Strophen mit jeweils vier Versen. Es folgt kein striktes Reimschema, womit Klabund den von ihm oft angewandten freien Formen folgt. Die Sprache ist bildreich und metaphorisch, sie spiegelt die emotionale Intensität des lyrischen Ichs wider. Dabei werden Naturbilder (Frühling, Himmel) mit emotionalen Zuständen des lyrischen Ichs verknüpft.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass „O gieb“ ein ausdrucksstarkes Gedicht ist, das eine intensive und leidenschaftliche Liebesbotschaft vermittelt. Es zeigt typische Merkmale des Expressionismus: emotionale Tiefe, bildreiche Sprache und freie Formen.

Weitere Informationen

Das Gedicht „O gieb“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Klabund. Geboren wurde Klabund im Jahr 1890 in Crossen an der Oder. Die Entstehungszeit des Gedichtes geht auf das Jahr 1913 zurück. Der Erscheinungsort ist Berlin. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text den Epochen Moderne oder Expressionismus zugeordnet werden. Die Angaben zur Epoche prüfe bitte vor Verwendung auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich die Literaturepochen zeitlich teilweise überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung fehleranfällig. Das 49 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen. Weitere Werke des Dichters Klabund sind „Ausmarsch“, „Ballade“ und „Baumblüte in Werder“. Zum Autor des Gedichtes „O gieb“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 139 Gedichte vor.

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