O Nacht von Christian Morgenstern

O Nacht, du Sternenbronnen,
ich bade Leib und Geist
in deinen tausend Sonnen –
 
O Nacht, die mich umfleußt
mit Offenbarungswonnen,
ergib mir, was du weißt!
 
O Nacht, du tiefer Bronnen ...
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „O Nacht“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
7
Anzahl Wörter
30
Entstehungsjahr
1914
Epoche
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „O Nacht“ wurde von Christian Morgenstern verfasst, einem deutschen Schriftsteller, der von 1871 bis 1914 lebte. Somit lässt es sich in die Epoche des frühen 20. Jahrhunderts einordnen, genauer in die Zeit des Symbolismus und Expressionismus.

Beim ersten Eindruck scheint das lyrische Ich eine tiefe Ehrfurcht und Liebe für die Nacht zu empfinden. Morgenstern verleiht der Nacht Eigenschaften, die sie lebendig und beinahe göttlich erscheinen lassen.

Zum Inhalt: Das lyrische Ich spricht direkt die Nacht an und zeigt, dass es ein Bad in ihren „tausend Sonnen“ nimmt – eine metaphernreiche Beschreibung für die Sterne. Es empfindet die Nacht als etwas Umgreifendes und Fließendes, das es mit „Offenbarungswonnen“ erfüllt. Hier kann die Nacht als Metapher für Wissen und Erkenntnis verstanden werden, nach der das lyrische Ich sucht und sich danach sehnt, von ihr erfüllt zu werden.

Auf formaler Ebene besteht das Gedicht aus drei Strophen, wobei die ersten beiden Strophen jeweils aus drei Versen und die letzte Strophe nur aus einem Vers bestehen. Dies trägt zu einem Gefühl von Unvollständigkeit bei, das die unendliche Tiefe und das Mysterium der Nacht widerspiegelt.

Sprachlich zeichnet sich „O Nacht“ durch einen einfachen, aber gleichzeitig bildreichen und emotional aufgeladenen Sprachgebrauch aus. Die wiederholte Verwendung der Anrede „O Nacht“ unterstreicht die tief empfundene Verehrung des lyrischen Ichs für die Nacht. Wortkombinationen wie „Sternenbronnen“, „Offenbarungswonnen“ und „tiefer Bronnen“ sorgen für eine mystische und erhabene Atmosphäre.

Insgesamt kann festgehalten werden, dass Morgenstern in „O Nacht“ die Nacht als Quelle der Erkenntnis und Erfüllung darstellt, die das lyrische Ich mit Ehrfurcht und Sehnsucht anschaut. Dabei nutzt er die Form und Sprache des Gedichts, um die geheimnisvolle und unergründliche Natur der Nacht hervorzuheben.

Weitere Informationen

Christian Morgenstern ist der Autor des Gedichtes „O Nacht“. Der Autor Christian Morgenstern wurde 1871 in München geboren. 1914 ist das Gedicht entstanden. München ist der Erscheinungsort des Textes. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Moderne kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Bei dem Schriftsteller Morgenstern handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das 30 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 7 Versen mit insgesamt 3 Strophen. Christian Morgenstern ist auch der Autor für Gedichte wie „An eine Freundin“, „Anto-logie“ und „Bedenke, Freund, was wir zusammen sprachen“. Zum Autor des Gedichtes „O Nacht“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 189 Gedichte vor.

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