O Glück! O Schmerz! von Klabund

O Glück, so in den Tag hineinzusprühn,
Ich lasse mich bald hier- bald dorthin glühn
Von einem Mädchenblick, von einer Hand,
Die, weiß nicht wie, die meine fand
Und mich nun einen Augenblick umspannt,
Vielleicht auch zwei, vielleicht auch eine Nacht
O Schmerz, wenn schmerzlich dann die Früh erwacht!
Das Zimmer ist so blaß, die Luft so kalt,
Das Herz so müde – und das Weib so alt.
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Und jene Hand, die Licht in Nacht geblößt,
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Hängt steif am Bettrand, irgendleidbeschwert,
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Ist nur gefaßt noch, nicht begehrt,
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Hat mutlos sich und stumm und wie ein weißer Traum von uns gelöst.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24 KB)

Details zum Gedicht „O Glück! O Schmerz!“

Autor
Klabund
Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
13
Anzahl Wörter
99
Entstehungsjahr
1913
Epoche
Moderne,
Expressionismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „O Glück! O Schmerz!“ wurde von Klabund geschrieben, einem berühmten deutschen Schriftsteller und Lyriker. Der richtige Name von Klabund war Alfred Henschke und er lebte von 1890 bis 1928, was bedeutet, dass dieses Gedicht wahrscheinlich während des frühen 20. Jahrhunderts geschrieben wurde, einer Zeit großer kultureller und gesellschaftlicher Veränderung.

Der erste Eindruck des Gedichts ist das dramatische Spiel mit starken Emotionen – Glück und Schmerz. Es scheint, dass das lyrische Ich eine Art Liebeslied singt, jedoch nicht eine der ewigen und beständigen Liebe, sondern einer spontanen und flüchtigen Affäre.

Inhaltlich vermittelt das Gedicht eine Geschichte von rascher Zuneigung und späterer Ernüchterung. Das lyrische Ich spricht von dem Freudenrausch, den es erlebt, in ein neues Abenteuer zu springen, sich von einem Mädchenblick faszinieren zu lassen, eine Hand zu holden die es unerwartet entdeckt. Doch dieses Glück hält nur kurz an und verkehrt sich mit dem Erwachen in den Schmerz.

Die Form des Gedichts ist eine einzige lange Strophe, die in 13 Verse unterteilt ist. Diese lange Strophe könnte die kontinuierliche Fluss der Emotionen vom Anfang bis zum Ende darstellen. Zudem spielt Klabund mit einem direkten und intuitiven Sprachstil, der die spontane und impulsiven Entscheidungen des lyrischen Ichs widerspiegelt.

Die Sprache des Gedichts ist schlicht, aber sehr suggestiv. Sie spielt mit starken Bildern wie das „in den Tag hineinsprühen“, das „glühen“ hier und dort, das „weiße“ der Hand, die plötzlich „steif“ und „mutlos“ wirkt. Es bedient sich der Kontrastierung von Farben, Temperaturen und Zuständen, um die Transition von Glück zu Schmerz zu unterstreichen. Besonders das letzte Vers zieht eine Endlinie, indem es den Abschied und die Auflösung der Beziehung auf eine melancholische Weise beschreibt.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „O Glück! O Schmerz!“ des Autors Klabund. 1890 wurde Klabund in Crossen an der Oder geboren. Entstanden ist das Gedicht im Jahr 1913. Der Erscheinungsort ist Berlin. Eine Zuordnung des Gedichtes zu den Epochen Moderne oder Expressionismus kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben zur Epoche bei Verwendung. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Das Gedicht besteht aus 13 Versen mit nur einer Strophe und umfasst dabei 99 Worte. Der Dichter Klabund ist auch der Autor für Gedichte wie „Ballade“, „Baumblüte in Werder“ und „Bauz“. Zum Autor des Gedichtes „O Glück! O Schmerz!“ haben wir auf abi-pur.de weitere 139 Gedichte veröffentlicht.

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