Noch zwei? von Wilhelm Busch

Durch das Feld ging die Familie,
Als mit glückbegabter Hand
Sanft errötend Frau Ottilie
Eine Doppelähre fand.
 
Was die alte Sage kündet,
Hat sich öfter schon bewährt:
Dem, der solche Ähren findet,
Wird ein Doppelglück beschert.
 
Vater Franz blickt scheu zur Seite.
10 
Zwei zu fünf, das wäre viel.
11 
Kinder, sprach er, aber heute
12 
Ist es ungewöhnlich schwül.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.8 KB)

Details zum Gedicht „Noch zwei?“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
57
Entstehungsjahr
nach 1848
Epoche
Biedermeier,
Junges Deutschland & Vormärz,
Realismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Noch zwei?“ stammt von Wilhelm Busch, einem deutschen Dichter und Zeichner, der im 19. Jahrhundert von 1832 bis 1908 lebte. Busch ist vor allem bekannt für seine humoristischen und satirischen Gedichte und Zeichnungen.

Auf den ersten Blick erscheint das Gedicht als eine humorvolle und leicht ironische Darstellung einer familiären Situation. Die Familie geht durch ein Feld und die Mutter, Frau Ottilie, findet eine Doppelähre, was gemäß einer alten Sage doppeltes Glück bedeutet. Der Humor des Gedichtes zeigt sich in der Reaktion des Vaters, Franz, der bei dem Gedanken an zwei weitere Kinder, die das „Doppelglück“ symbolisieren könnten, eher ängstlich und überfordert wirkt. Er lenkt das Gespräch schnell auf das Wetter um, vermutlich um dem Thema auszuweichen.

Das lyrische Ich in diesem Gedicht ist ein unbeteiligter Erzähler, der die Szene und die Reaktionen der Figuren humorvoll und lebhaft schildert. Es scheint, dass das lyrische Ich die Ironie und den Humor der Situation betont und dem Leser einen Einblick in das Familienleben und die Persönlichkeit der Charaktere gibt.

Das Gedicht ist in drei Strophen mit jeweils vier Versen aufgeteilt, was eine klare und übersichtliche Struktur gibt. Die Sprache ist einfach und unkompliziert, mit einer Mischung aus Beschreibungen (z.B. „Durch das Feld ging die Familie“) und direkter Rede (z.B. „Kinder, sprach er, aber heute / Ist es ungewöhnlich schwül“). Es gibt keine Reime, was zur Einfachheit und Direktheit des Gedichts beiträgt. Die einfache Sprache und der Humor machen das Gedicht leicht verständlich und unterhaltsam. Auch Buschs typische Ironie und sein Sinn für Humor kommen in diesem Gedicht deutlich zum Ausdruck.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Noch zwei?“ des Autors Wilhelm Busch. Im Jahr 1832 wurde Busch in Wiedensahl geboren. In der Zeit von 1848 bis 1908 ist das Gedicht entstanden. Wiesbaden u. Berlin ist der Erscheinungsort des Textes. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her den Epochen Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz, Realismus, Naturalismus oder Moderne zuordnen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben zur Epoche bei Verwendung. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Das vorliegende Gedicht umfasst 57 Wörter. Es baut sich aus 3 Strophen auf und besteht aus 12 Versen. Weitere Werke des Dichters Wilhelm Busch sind „Als Christus der Herr in Garten ging“, „Als er noch krause Locken trug“ und „Also hat es dir gefallen“. Zum Autor des Gedichtes „Noch zwei?“ haben wir auf abi-pur.de weitere 208 Gedichte veröffentlicht.

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