Nieder mit dem Alkohol! von Heinrich Kämpchen
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Nieder mit dem Alkohol! |
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Er vernichtet euer Wohl, |
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Macht stupide euch und schlecht |
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Und zum willenlosen Knecht. – |
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Elend nur und Herzeleid |
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Sind die Gaben, die er beut – |
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Wo er herrschet, flieht das Glück |
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Und die Zwietracht bleibt zurück. |
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Nüchternheit, wie bist du hold! |
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Aber seht den Trunkenbold! |
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Schaut sein wüstes Angesicht, |
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Welches Bände zu euch spricht. – |
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Ausgelöscht ist jede Spur |
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Von dem Adel der Natur, |
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Den das Menschenantlitz trägt, |
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Nur das Laster ist geprägt. – |
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Jede Gabe, jede Gunst, |
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Sie vergeht im Fuseldunst. |
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Körperschönheit, Geist und Kraft, |
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Alles wird von ihm entrafft. |
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Wahnsinn bringt er euch und Qual |
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Darum nieder noch einmal! |
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Kameraden, brecht es doch, |
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Nieder mit dem Fuseljoch! – |
Details zum Gedicht „Nieder mit dem Alkohol!“
Heinrich Kämpchen
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24
109
1909
Moderne
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Nieder mit dem Alkohol!“ stammt vom norddeutschen Buchdrucker und Dichter Heinrich Kämpchen, der von 1847 bis 1912 lebte. Da seine Schaffensperiode im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert liegt, kann man das Gedicht der Epoche des Naturalismus zuordnen.
Auf den ersten Blick erscheint das Gedicht als eine klare Abrechnung mit dem Alkoholkonsum. Die Botschaft des Autors ist deutlich und direkt: Alkoholkonsum solle gemieden werden, da er Schaden anrichtet und Leid verursacht.
Inhaltlich spricht das lyrische Ich offensichtlich über die negativen Auswirkungen des Alkohols. Es betont, dass Alkohol das Wohlbefinden zerstört (Vers 2), Individuen stupefiziert und minderwertig macht (Vers 3) und sie zu willenlosen Sklaven macht (Vers 4). Es weist darauf hin, dass der Alkohol nur Unglück und Herzschmerz bereitet (Strophe 2), und stellt die Nüchternheit als attraktive Alternative dar (Strophe 3). Das lyrische Ich zeigt uns das abschreckende Beispiel eines Trunkenboldes (Vers 10), dessen Adel und Schönheit durch den Alkohol zerstört sind (Strophe 4 und 5). Es schließt mit einer eindringlichen Warnung vor dem Wahnsinn und der Qual, die Alkohol mit sich bringt (Strophe 6).
Form und Sprache des Gedichts sind einfach und direkt, passend zu seiner Botschaft. Es ist in sechs vierzeiligen Strophen mit einem klaren Reimschema (aabb) geschrieben, und die Verse sind meist Paarreime. Der Dichter verwendet eine deutliche, direkte Sprache mit kraftvollen Verben und Adjektiven, um seine Botschaft zu vermitteln. Er verwendet die imperativen Phrasen „Nieder mit dem Alkohol!“ und „Nieder mit dem Fuseljoch!“, um seine Abneigung gegen Alkohol deutlich zu machen und seine Leser zum Handeln zu inspirieren. Auch Metaphern wie „Fuseldunst“ und „Fuseljoch“ werden verwendet, um Alkohol als schädlichen und erdrückenden Einfluss darzustellen.
Zusammengefasst handelt es sich bei Kämpchens Gedicht um einen direkten Appell gegen den Alkoholkonsum, der die physischen und moralischen Schäden, die Alkohol anrichten kann, eindringlich darstellt. Dabei nutzt der Dichter eine klare und bildreiche Sprache und eine einfache, aber wirkungsvolle Form.
Weitere Informationen
Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Nieder mit dem Alkohol!“ des Autors Heinrich Kämpchen. Im Jahr 1847 wurde Kämpchen in Altendorf an der Ruhr geboren. 1909 ist das Gedicht entstanden. Bochum ist der Erscheinungsort des Textes. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Moderne kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Vor Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit. Die Zuordnung der Epoche ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und daher anfällig für Fehler. Das Gedicht besteht aus 24 Versen mit insgesamt 6 Strophen und umfasst dabei 109 Worte. Weitere bekannte Gedichte des Autors Heinrich Kämpchen sind „Am Grabe der Mutter“, „Am Kochbrunnen in Wiesbaden“ und „Am Marienbrönnlein“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Nieder mit dem Alkohol!“ weitere 165 Gedichte vor.
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