Nicht hör’ ich, Dante, irgendwo erklingen von Cino da Pistoia

Nicht hör’ ich, Dante, irgendwo erklingen
Das Heil, das allwärts in Vergessenheit
Versank und floh seit so geraumer Zeit,
Daß Feindesmächte Donnerlaut vollbringen.
 
Und durch die große Wandlung in den Dingen
Wird dem kein Lohn, der sich dem Heile weiht,
Dem, wie du weißt, Gott selbst die Macht verleiht,
Im Reiche der Dämonen einzudringen.
 
Ist so das Gute allerorts vertrieben
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Aus dieser Welt, wohin du immer ziehst,
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Dann will durch dich ich Freud’ und Lust empfangen:
 
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Drum laß, mein Bruder, der von Leid umfangen
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(Bei jener Herrin fleh’ ich, die du siehst!),
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Nicht ab vom Dichten, wenn du treu geblieben.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.4 KB)

Details zum Gedicht „Nicht hör’ ich, Dante, irgendwo erklingen“

Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
14
Anzahl Wörter
100
Entstehungsjahr
nach 1286
Epoche
Spätmittelalter

Gedicht-Analyse

Der Autor des Gedichts ist Cino da Pistoia, ein italienischer Dichter und Jurist, der zwischen den Jahren 1270 und 1337 lebte. Es handelt sich um ein Gedicht aus dem Mittelalter, genauer aus dem Trecento, der Frührenaissance.

Auf den ersten Eindruck wirkt das Gedicht klagend und ernst, es ist geprägt von einer dunklen, schwermütigen Stimmung.

Im Inhalt richtet sich das lyrische Ich an Dante, einen anderen bedeutenden Dichter der Zeit und vermutlich einen persönlichen Freund. Das Gedicht thematisiert das Fehlen des Heils und das Versinken dessen in Vergessenheit. Es spricht von einer Welt, in der das Gute vertrieben ist und Feindesmächte das Geschehen bestimmen. Dennoch ruft das lyrische Ich Dante dazu auf, nicht aufzugeben und weiterhin zu dichten, da es durch ihn Freude und Lust empfangen möchte. Es wird also eine Hoffnung auf Besserung und Erlösung durch die Macht der Poesie ausgedrückt.

Das Gedicht ist in vier Strophen unterteilt, wobei die ersten beiden Strophen aus jeweils vier Versen und die letzten beiden Strophen aus je drei Versen bestehen. Die Sprache ist gehoben und bildhaft, der Ausdruck ist eher formell und altertümlich. Die Anrede „Dante“ schafft eine direkte, persönliche Atmosphäre, während die zahlreichen religiösen Anspielungen auf das Heil und Gott die tiefe Religiosität und möglicherweise auch verzweifelte Suche des lyrischen Ichs nach Hoffnung und Erlösung reflektieren.

Zusammenfassend handelt es sich um ein tiefgreifendes Gedicht, das die Dunkelheit der Welt und das Fehlen von Heil beklagt, zugleich aber auch eine Hoffnung auf Besserung durch die Macht der Poesie ausdrückt. Die formelle und bildhafte Sprache und die religiösen Anspielungen erhöhen die Intensität der Botschaft des lyrischen Ichs.

Weitere Informationen

Cino da Pistoia ist der Autor des Gedichtes „Nicht hör’ ich, Dante, irgendwo erklingen“. Geboren wurde Pistoia im Jahr 1270 in Pistoia. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1286 und 1336. Der Erscheinungsort ist Berlin. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her der Epoche Spätmittelalter zuordnen. Die Angaben zur Epoche prüfe bitte vor Verwendung auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epoche ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich die Literaturepochen zeitlich teilweise überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung fehleranfällig. Das Gedicht besteht aus 14 Versen mit insgesamt 4 Strophen und umfasst dabei 100 Worte. Die Gedichte „Es muß, wer liebt, den Wunsch im Herzen hegen“ und „O Dante, seit aus meinem Vaterland“ sind weitere Werke des Autors Cino da Pistoia. Zum Autor des Gedichtes „Nicht hör’ ich, Dante, irgendwo erklingen“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de keine weiteren Gedichte vor.

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