Neue Jugend von Klabund

Das Wort sie sollen lassen stehn
Von unsrer neuen Jugend.
Die wird kein grauer Wind verwehn
Und keine Greisentugend.
Wir glauben Gott und unsrer Welt
Und unseres Blutes Feuern.
Uns ist die Zukunft aufgestellt
Zu heiligen Abenteuern.
 
Daß keiner uns zu nahe komm
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Mit goldnem Gängelbande,
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Wir beugen unsre Kniee fromm
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Nur unserm Vaterlande.
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Doch sei verflucht der alte Zopf!
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Verflucht die dürre Krücke!
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Deutschland hat einen Knabenkopf
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Und braucht keine Perrücke!
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24 KB)

Details zum Gedicht „Neue Jugend“

Autor
Klabund
Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
16
Anzahl Wörter
72
Entstehungsjahr
1916
Epoche
Moderne,
Expressionismus,
Avantgarde / Dadaismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Neue Jugend“ wurde vom deutschen Schriftsteller und Dramatiker Klabund verfasst, der im Zeitraum von 1890 bis 1928 lebte. Der zeitliche Hintergrund liegt demzufolge in der frühen Hälfte des 20. Jahrhunderts, einer Zeit voller Umbrüche und Veränderungen, sowohl auf politischer als auch kultureller Ebene.

Auf den ersten Blick lässt sich aus dem Gedicht eine starke Betonung von Jugend, Frische und Aufbruchstimmung herauslesen. Klabund setzt positiv auf Veränderungen und Wandel und spricht sich gegen veraltete Strukturen und Denkmuster aus.

Im Inhalt verdeutlicht das lyrische Ich seine Überzeugung von der Kraft und Energie der Jugend. Es wird kein Wert auf die Meinung oder Einschränkung der älteren Generation gelegt ('Das Wort sie sollen lassen stehn'). Es betont stattdessen den festen Glauben an Gott, an sich selbst und an die Kraft des eigenen Blutes ('Wir glauben Gott und unsrer Welt / Und unseres Blutes Feuern'). Die Jugend scheint bereit zu sein, in die Zukunft zu schreiten und steht bereit für 'heilige Abenteuer'. Im zweiten Vers wird darauf hingearbeitet, dass sie keinen anderen Erwartungen oder Kontrollen unterliegen wollen, außer denen ihres Vaterlandes. Es spricht auch eine Verfluchung aus gegen den 'alten Zopf' und die 'dürre Krücke', Symbole, die vermutlich veraltete Traditionen und Altersschwäche repräsentieren. Das Gedicht schließt mit der Aussage, dass Deutschland jugendlich und frisch ist und keine 'Perrücke' braucht, was auf unerwünschte Altmodische Frisur oder Verkleidung hinweist.

Die Form des Gedichts könnte als zwei Strophen mit jeweils acht Versen beschrieben werden, was ihm eine solide Struktur gibt. Der Sprachstil ist direkt und unversöhnlich, mit kräftigen Ausdrücken und Bildern. So schafft Klabund einen lebendigen Kontrast zwischen der Energie und der Begeisterung der Jugend und den als starr und abgenutzt wahrgenommenen alten Standards.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Neue Jugend“ ist Klabund. Im Jahr 1890 wurde Klabund in Crossen an der Oder geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes geht auf das Jahr 1916 zurück. Der Erscheinungsort ist München. Eine Zuordnung des Gedichtes zu den Epochen Moderne, Expressionismus oder Avantgarde / Dadaismus kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Prüfe bitte vor Verwendung die Angaben zur Epoche auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich Literaturepochen zeitlich überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung häufig mit Fehlern behaftet. Das vorliegende Gedicht umfasst 72 Wörter. Es baut sich aus 2 Strophen auf und besteht aus 16 Versen. Die Gedichte „Abschied der Mutter von ihrem Sohn“, „Ad notam“ und „Akim Akimitsch“ sind weitere Werke des Autors Klabund. Zum Autor des Gedichtes „Neue Jugend“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 139 Gedichte vor.

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