Nebel von Klabund
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Der Nebel hängt um Mensch und Dinge |
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Die Schleier der Verdrossenheit. |
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Ein jeder läuft im eignen Ringe, |
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Weiß keinen Freund sich zum Geleit, |
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Führt sich behutsam wie ein Kind, |
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Das furchtsam in das Dunkel weint, |
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Und dem der Wind, |
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Der in den Telegraphenstangen greint, |
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Der Seufzer eines bösen Gottes scheint. |
Details zum Gedicht „Nebel“
Klabund
2
9
50
1913
Moderne,
Expressionismus
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Nebel“ stammt vom Autor Klabund, einem deutschsprachigen Schriftsteller und Lyriker, der zwischen 1890 und 1928 lebte. Das Gedicht ist also in der Zeit der Weimarer Republik nach dem Ersten Weltkrieg entstanden.
Schon beim ersten Eindruck wird eine eher düstere, melancholische Stimmung vermittelt. Die verwendeten Motive wie Nebel, Dunkelheit und ein weinendes Kind, erzeugen eine Atmosphäre der Einsamkeit und Traurigkeit.
Inhaltlich beschreibt das lyrische Ich den Nebel als Ausdruck von Verdrossenheit, der Mensch und Dinge umhüllt. Es wird eine Welt dargestellt, in der sich jeder Einzelne allein und verloren fühlt, ohne Freund oder Begleiter. Das lyrische Ich stellt die Menschen dar wie furchtsame Kinder, die sich vorsichtig bewegen und vor der Dunkelheit weinen. Der greinende Wind in den Telegraphenstangen wird sogar mit dem Seufzer eines bösen Gottes verglichen, was den Eindruck von Tristesse und Verlassenheit noch verstärkt.
In Form und Sprache zeigt das Gedicht eine klare, einfache Struktur. Es besteht aus zwei Strophen mit vier und fünf Versen, ohne ein festes Reimschema. Die Sprache ist klar und einfach, aber trotzdem bildreich. Besonders auffällig ist die wiederholte Verwendung von traurigen, einsamen Motiven und Metaphern. Der Nebel als Symbol für Verwirrung und Unklarheit wird zum Ausdruck von Einsamkeit und Verdrossenheit. Auch das Motiv des weinenden Kindes und des greinenden Windes unterstreichen diese Stimmung. Mit der Formulierung „Seufzer eines bösen Gottes“ nimmt das lyrische Ich eine existenzielle Dimension in den Text auf, die die entfremdete, traurige Atmosphäre noch verstärkt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Klabund in „Nebel“ eine Welt voller Einsamkeit und Traurigkeit schildert. Dabei nutzt er einfache, aber kraftvolle Sprachbilder und eine klare Verarbeitung der Gedanken und Gefühle.
Weitere Informationen
Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Nebel“ des Autors Klabund. Klabund wurde im Jahr 1890 in Crossen an der Oder geboren. 1913 ist das Gedicht entstanden. Berlin ist der Erscheinungsort des Textes. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her den Epochen Moderne oder Expressionismus zuordnen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben zur Epoche bei Verwendung. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Das vorliegende Gedicht umfasst 50 Wörter. Es baut sich aus 2 Strophen auf und besteht aus 9 Versen. Weitere Werke des Dichters Klabund sind „Bauz“, „Berliner Ballade“ und „Berliner Mittelstandsbegräbnis“. Zum Autor des Gedichtes „Nebel“ haben wir auf abi-pur.de weitere 139 Gedichte veröffentlicht.
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Zum Autor Klabund sind auf abi-pur.de 139 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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