Nachtbild von Rainer Maria Rilke
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Auch auf der Theaterrampe |
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wird es stille nach und nach. – |
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Eine eitle Bogenlampe |
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schaut sich in ein Droschkendach. |
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Auf dem leeren Gangsteig zucken |
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Lichter. – Sehn nicht dort am Haus |
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helle Dachmansardenlucken |
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wie verweinte Augen aus? |
Details zum Gedicht „Nachtbild“
Rainer Maria Rilke
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35
nach 1891
Moderne
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Nachtbild“ wurde von dem bekannten Lyriker Rainer Maria Rilke verfasst, der vom 4. Dezember 1875 bis zum 29. Dezember 1926 lebte. Damit lässt es sich in die Epoche des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts, geprägt vom Symbolismus und der Moderne, einordnen.
Beim ersten Lesen entfaltet das Gedicht eine ruhige, nachdenkliche Atmosphäre. Es zeichnet ein Bild der Nacht, konkretisiert durch spezielle städtische Szenen, die vom allmählichen Beruhigen der Aktivitäten bis zur fast menschlichen Charakterisierung unbelebter Objekte reichen.
Inhaltlich beschreibt das lyrische Ich seine Wahrnehmungen während einer nächtlichen Szene in der Stadt. Zunächst wird eine Theaterbühne beschrieben, auf der die Aktivitäten nach und nach zur Ruhe kommen und nur eine narzisstisch leuchtende Bogenlampe übrig bleibt, die sich in einem Droschkendach spiegelt. Danach werden die Lichter auf dem leeren Gehweg und die hell erstrahlten Dachmansardenfenster beschrieben, die ebenso wie verweinte Augen aussehen. Der Inhalt vermittelt dabei die Einsamkeit und Stille der Nacht, in der unbelebte Objekte eine menschliche Dimension erhalten.
Formal besteht das Gedicht aus zwei vierzeiligen Strophen. Es gibt kein festes Reimschema, was dem Gedicht einen eher freien, fließenden Charakter verleiht.
Die Sprache ist sehr bildhaft und metaphorisch. Rilke personifiziert die Bogenlampe und die Dachmansardenfenster, verleiht ihnen menschliche Eigenschaften: Eitelkeit und Traurigkeit. Diese Charakterisierung erzeugt eine emotionale Atmosphäre und vermittelt dem Leser ein Gefühl von Melancholie und Stille. Zudem machen die detaillierten Beschreibungen das Gedicht sehr sinnlich und visuell.
Zusammenfassend repräsentiert Rilkes „Nachtbild“ auf poetische Weise die Stille und Einsamkeit der Nacht in der Stadt, wo unbelebte Objekte an menschlicher Emotion und Charakter gewinnen. Die freie Form und die metaphernreiche Sprache machen das Gedicht zu einem eindrucksvollen Werk des Symbolismus und der Moderne.
Weitere Informationen
Rainer Maria Rilke ist der Autor des Gedichtes „Nachtbild“. Der Autor Rainer Maria Rilke wurde 1875 in Prag geboren. Das Gedicht ist in der Zeit von 1891 bis 1926 entstanden. Der Erscheinungsort ist Frankfurt am Main. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text der Epoche Moderne zugeordnet werden. Rilke ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das 35 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 8 Versen mit insgesamt 2 Strophen. Weitere Werke des Dichters Rainer Maria Rilke sind „Als ich die Universität bezog“, „Am Kirchhof zu Königsaal“ und „Am Rande der Nacht“. Zum Autor des Gedichtes „Nachtbild“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 338 Gedichte vor.
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