Nachruhm von Wilhelm Busch

Ob er gleich von hinnen schied,
Ist er doch geblieben,
Der so manches schöne Lied
Einst für uns geschrieben.
 
Unser Mund wird ihn entzückt
Lange noch erwähnen,
Und so lebt er hochbeglückt
Zwischen hohlen Zähnen.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Nachruhm“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
35
Entstehungsjahr
nach 1848
Epoche
Biedermeier,
Junges Deutschland & Vormärz,
Realismus

Gedicht-Analyse

Der Autor des Gedichts „Nachruhm“ ist Wilhelm Busch, ein deutscher Humorist, Dichter, Zeichner und Maler, der von 1832 bis 1908 lebte. Die zeitliche Einordnung des Gedichts ist somit in das 19. Jahrhundert, die Epoche des Realismus.

Auf den ersten Eindruck erscheint das Gedicht melancholisch, jedoch mit einem ironischen Unterton. Wilhelm Busch, bekannt für seinen humorvollen und sarkastischen Stil, wirft einen Blick auf das Konzept des Nachruhms, das mehrdeutig interpretiert werden kann.

Der Inhalt des Gedichts dreht sich um das Vermächtnis eines unbekannten Individuums, das nach seinem Tod fortbesteht. Dieses Individuum hat anscheinend „schöne Lieder“ für die Menschen geschrieben und ist dadurch in ihrer Erinnerung geblieben. Der Verstorbene wird als noch bestehend und lebendig dargestellt, sein Leben und sein Vermächtnis sind nicht zu Ende, sondern wirken in den Menschen fort. Der letzte Vers liefert eine überraschende und ironische Wendung: Der Verstorbene lebt „zwischen hohlen Zähnen“, was andeutet, dass sein Ruhm in den Worten und der Erinnerung der Menschen existiert, welche seine Lieder rezitieren und weitererzählen.

Die Form des Gedichts ist einfach, es besteht aus zwei Strophen mit jeweils vier Versen und zeigt die typische Klarheit und Genauigkeit der Lyrik von Wilhelm Busch. Die Sprache ist schlicht und direkt, dennoch bildhaft und aussagekräftig. Die metaphorische Darstellung des Ruhms, der zwischen den Zähnen der Menschen lebt, verleiht dem Gedicht eine skurrile Note und spiegelt Wilhelm Buschs Spott gegenüber dem Konzept des traditionellen Nachruhms wider.

Insgesamt behandelt das Gedicht „Nachruhm“ die Themen Ruhm, Tod und Erinnerung auf eine humorvolle und ironische Weise. Es lädt den Leser dazu ein, über die Bedeutung von Ruhm und die Wege, wie wir an die Toten erinnern, nachzudenken.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Nachruhm“ des Autors Wilhelm Busch. Im Jahr 1832 wurde Busch in Wiedensahl geboren. Das Gedicht ist in der Zeit von 1848 bis 1908 entstanden. Erscheinungsort des Textes ist Wiesbaden u. Berlin. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht den Epochen Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz, Realismus, Naturalismus oder Moderne zuordnen. Bei Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit der Zuordnung. Die Auswahl der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und muss daher nicht unbedingt richtig sein. Das vorliegende Gedicht umfasst 35 Wörter. Es baut sich aus 2 Strophen auf und besteht aus 8 Versen. Der Dichter Wilhelm Busch ist auch der Autor für Gedichte wie „Bedächtig“, „Befriedigt“ und „Beiderseits“. Zum Autor des Gedichtes „Nachruhm“ haben wir auf abi-pur.de weitere 208 Gedichte veröffentlicht.

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