Nach der Schlacht an der englischen Front von Klabund
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Die Totengräber haben schon |
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die Schaufeln angesetzt, da naht sich holpernd ein Viererzug, |
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und ihm entsteigen stolpernd die Reisenden der Firma Cook |
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and Son. |
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Eifrig und ernst begibt man sich ans Sammeln |
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leerer Patronenhülsen oder -taschen. |
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Indem die steifen Missis Kognakbohnen naschen, |
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hört man Verwundete nach Wasser stammeln. |
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Ein toter Belgier... Man hätte beinah was verpaßt... |
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ein Fußballspieler schätzt den grünen Rasen. |
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Ein leiser Knall... Trompetenblasen... |
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und ein ergrauter Lord erblaßt |
Details zum Gedicht „Nach der Schlacht an der englischen Front“
Klabund
3
12
71
1927
Literatur der Weimarer Republik / Neue Sachlichkeit
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Nach der Schlacht an der englischen Front“ wurde von dem deutschen Schriftsteller und Dichter Klabund verfasst, der im Jahr 1890 geboren wurde und 1928 verstarb. Eine zeitliche Einordnung ist nicht direkt möglich, da das Gedicht keinen genauen Veröffentlichungszeitpunkt enthält, aber der Kontext lässt darauf schließen, dass es während oder kurz nach dem Ersten Weltkrieg entstanden ist.
Auf den ersten Blick wirkt das Gedicht düster und makaber, die versehrte Landschaft und das bedrückende Geschehen auf dem Schlachtfeld werden unverblümt präsentiert. Da der Kontext auf den Ersten Weltkrieg verweist, lässt das Gedicht ein düsteres Bild des Krieges und seiner Nachwirkungen entstehen.
Das Gedicht erzählt die Begebenheiten nach einer Schlacht. Dabei scheint das lyrische Ich einen distanzierten Blick auf das Geschehen zu haben, eine Art Voyeur, der die Szenerie Krieg und dessen brutale Nachwirkungen zeigt. Die Worte der Reisenden, die tatsächlich Touristen zu sein scheinen und sich inmitten der Schlacht ansammeln, wirken bizarr und entsetzlich unaufgeregt. Sie wirken abgetrennt und entkoppelt von der brutalen Realität des Krieges, welche die Verse deutlich präsentieren.
Klabunds Sprache ist durch zynische und ironische Untertöne gekennzeichnet. Die Beschreibungen der Szene sind klar und detailliert, ohne sentimentale oder propagandistische Färbung. Klabund verwendet einfache, aber sehr aussagekräftige Worte, um die Grausamkeit und Absurdität des Krieges darzustellen. Die Form des Gedichts folgt keiner festen Metrik oder einem konkreten Reim-Schema, es handelt sich daher um ein freies Gedicht.
Die Verse von Klabund entlarven den Krieg und seine Tragik auf eine zynische und unerwartete Weise und machen deutlich, wie absurd und entsetzlich die menschliche Fähigkeit zur Gewalt und zur Gleichgültigkeit gegenüber dem Leiden anderer sein kann. Der Dichter fordert uns auf, diese Absurdität zu erkennen und uns mit den brutalen Realitäten des Krieges auseinanderzusetzen.
Weitere Informationen
Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Nach der Schlacht an der englischen Front“ des Autors Klabund. Der Autor Klabund wurde 1890 in Crossen an der Oder geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes geht auf das Jahr 1927 zurück. In Berlin ist der Text erschienen. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht der Epoche Literatur der Weimarer Republik / Neue Sachlichkeit zuordnen. Prüfe bitte vor Verwendung die Angaben zur Epoche auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epoche ist auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich Literaturepochen zeitlich überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung häufig mit Fehlern behaftet. Das 71 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Klabund sind „Berliner Mittelstandsbegräbnis“, „Berliner in Italien“ und „Blumentag“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Nach der Schlacht an der englischen Front“ weitere 139 Gedichte vor.
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Zum Autor Klabund sind auf abi-pur.de 139 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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