Nach dem Sturm von Theodor Fontane
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O frage nicht warum noch itzt, |
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Wo mir des Glückes Sonne leuchtet, |
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Der Gram auf meiner Stirne sitzt; |
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Und oftmals mir das Auge feuchtet. |
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Sahst Du das Meer? hoch thürmen dort |
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Auch nach dem Sturm sich noch die Wogen; |
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Die Bäume schau: sie tropfen fort, |
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Wenn längst der Regen weggezogen. |
Details zum Gedicht „Nach dem Sturm“
Theodor Fontane
2
8
50
1851
Realismus
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Nach dem Sturm“ wurde von Theodor Fontane verfasst, einem deutschen Schriftsteller und Poeten des 19. Jahrhunderts, der als bedeutender Vertreter des deutschen Realismus gilt. Eine zeitliche Einordnung ist entsprechend in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts vorzunehmen.
Auf den ersten Blick handelt das Gedicht von einem inneren Kampf und Traurigkeit, die das lyrische Ich durchschreitet. Fast fühlt man sich ein bisschen düster und melancholisch beim Lesen des Gedichts.
Inhaltlich geht es in dem Gedicht um eine scheinbare Diskrepanz zwischen glücklichen Umständen und innerer Trauer des lyrischen Ichs, das sich trotz äußerem Glück weiterhin traurig fühlt, symbolisiert durch die noch stürmische See und die Bäume, von denen noch Regen tropft, obwohl der Regen selbst schon vorbei ist. Das lyrische Ich scheint eine innere Sturmphase durchlebt zu haben und befindet sich noch in einer Phase der Verarbeitung und Heilung.
Formal besteht das Gedicht aus zwei Strophen mit je vier Versen. Einen Reim oder ein regelmäßiges Metrum habe ich nicht identifizieren können. Die Sprache ist ruhig, klar und verständlich. Besonders die Naturmetaphern des Meeres und des Regens, die das innere Gefühlsleben des lyrischen Ichs reflektieren, sind aussagekräftig und eindrücklich. Sie vermitteln ein sehr plastisches Bild von der emotionalen Situation des lyrischen Ichs.
Insgesamt wird das Gedicht „Nach dem Sturm“ von Theodor Fontane durch die gekonnt eingesetzten Naturmetaphern und die einfache, aber tiefgründige Sprache zu einem bewegenden Werk, das einfühlsam die innere Zerrissenheit und Trauer des lyrischen Ichs darstellt.
Weitere Informationen
Theodor Fontane ist der Autor des Gedichtes „Nach dem Sturm“. Fontane wurde im Jahr 1819 in Neuruppin geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes geht auf das Jahr 1851 zurück. Erscheinungsort des Textes ist Berlin. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her der Epoche Realismus zuordnen. Bei dem Schriftsteller Fontane handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das 50 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 8 Versen mit insgesamt 2 Strophen. Weitere Werke des Dichters Theodor Fontane sind „Auf der Treppe von Sanssouci“, „Ausgang“ und „Barbara Allen“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Nach dem Sturm“ weitere 214 Gedichte vor.
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