Mädchenfrühling von Richard Dehmel

Aprilwind;
alle Knospen sind
schon aufgesprossen,
es sprießt der Grund,
und
sein Mund
bleibt so verschlossen?
 
Maisonnenregen;
alle Blumen langen,
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stille aufgegangen,
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dem Licht entgegen,
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dem lieben Licht.
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Fühlt, fühlt er’s nicht?!
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.8 KB)

Details zum Gedicht „Mädchenfrühling“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
13
Anzahl Wörter
33
Entstehungsjahr
1893
Epoche
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Mädchenfrühling“ ist ein Werk des deutschen Autors Richard Dehmel, der zur Epoche des Naturalismus und Symbolismus (Ende des 19. Jahrhunderts bis Anfang des 20. Jahrhunderts) gehörte.

Schon beim ersten Lesen fällt auf, dass Natur und Frühling mit menschlichen Eigenschaften versehen werden (eine Technik namens „Personifikation“). Es herrscht eine Stimmung der Erneuerung und des Erwachens, die durch den Frühling symbolisiert wird, während auf der anderen Seite eine gewisse Tragik und Traurigkeit angesichts des „verschlossenen Mundes“ und des nicht wahrgenommenen „lieben Lichts“ herrscht.

Inhaltlich greift das Gedicht das Bild des Frühlings auf, um eine Geschichte von nicht erwiderten Gefühlen oder mangelnder Kommunikation und Sensibilität zu erzählen. Die Natur wird als aufblühend und lebendig dargestellt, während das lyrische Ich die Gefühle einer anderen Person, vermutlich eines jungen Mädchens, anspricht, das nicht in der Lage ist, ihre Gefühle zu artikulieren oder die Schönheit ihrer Umgebung wahrzunehmen.

In Bezug auf Form und Sprache ist das Gedicht charakterisiert durch kurze, prägnante Verse, die eine gewisse Dringlichkeit und Unmittelbarkeit übermitteln. Es nutzt einfache, aber poetische Sprache, was in der Symbolisten-Tradition typisch ist. Die Personifikation und Symbolik, die die Schönheit und das Leben des Frühlings mit der inneren Welt einer Person verbinden, verleihen dem Gedicht Tiefe und Mehrdeutigkeit.

Zusammenfassend kann man sagen, dass „Mädchenfrühling“ ein feinfühliges Gedicht ist, das eine tragisch-schöne Geschichte erzählt, eingebettet in die natürliche Landschaft des Frühlings. Es regt den Leser dazu an, über Kommunikation, Sensibilität und die Beziehung zwischen Mensch und Natur nachzudenken.

Weitere Informationen

Richard Dehmel ist der Autor des Gedichtes „Mädchenfrühling“. Dehmel wurde im Jahr 1863 in Wendisch-Hermsdorf, Mark Brandenburg geboren. Im Jahr 1893 ist das Gedicht entstanden. In München ist der Text erschienen. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Moderne kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Dehmel ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 33 Wörter. Es baut sich aus 2 Strophen auf und besteht aus 13 Versen. Der Dichter Richard Dehmel ist auch der Autor für Gedichte wie „Bann“, „Bastard“ und „Bitte“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Mädchenfrühling“ weitere 522 Gedichte vor.

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