Muth von Johann Wolfgang von Goethe

Sorglos über die Fläche weg,
Wo vom kühnsten Wager die Bahn
Dir nicht vorgegraben du siehst,
Mache dir selber Bahn!
 
Stille, Liebchen, mein Herz!
Kracht’s gleich, bricht’s doch nicht!
Bricht’s gleich, bricht’s nicht mit dir!
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Muth“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
7
Anzahl Wörter
39
Entstehungsjahr
1789
Epoche
Sturm & Drang,
Klassik

Gedicht-Analyse

Dieses Gedicht „Mut“ wurde vom berühmten deutschen Dichter Johann Wolfgang von Goethe verfasst, der von 1749 bis 1832 lebte. Er gehört zur Epoche der Weimarer Klassik, welche von 1786 bis etwa 1832 andauerte.

Bei einer ersten Durchsicht fällt auf, dass das Gedicht eine Ermunterung zum mutigen Handeln und der Bewältigung von Unsicherheiten zu sein scheint. Die Botschaft lautet, sowohl mutig als auch selbstbestimmt zu sein und sich nicht vor Hindernissen zu fürchten.

Im Inhalt versucht das lyrische Ich, den Leser dazu zu ermutigen, auf dem unbekannten Terrain, das vor ihm liegt, seinen Weg selbst zu finden. Obwohl kein vorgezeichneter Weg von denen, die zuvor gewagt haben, sichtbar ist, wird geraten, sich selbst einen Weg zu bahnen. In der zweiten Strophe spricht das lyrische Ich Beruhigung und Zusicherung auf eine Art aus, die auf geteilte Erfahrung oder romantische Zuneigung hinweisen kann.

Formal besteht das Gedicht aus zwei Strophen, die erste mit vier und die zweite mit drei Versen. Die Form passt gut zur Botschaft des Gedichtes: Die Unregelmäßigkeit der Versanzahl in den Strophen spiegelt vielleicht die Unberechenbarkeit des Lebenspfades wider, den das lyrische Ich ermutigt zu meistern.

Die Sprache des Gedichts ist kraftvoll und direkt, mit Worten und Phrasen, die Bilder von Entschlossenheit und Standhaftigkeit hervorrufen. Das Wort „Mut“ kommt nicht explizit im Gedicht vor, aber die Botschaft des Mutes durchzieht jede Zeile. Die Syntax und die Metaphern, die Goethe benutzt, wie „Sorglos über die Fläche weg“ und „Mache dir selbst Bahn“, unterstützen das Thema Mut, indem sie Bilder von Bewegung und Fortschritt evozieren.

Zusammenfassend ist das Gedicht „Mut“ von Goethe eine kraftvolle Ermunterung zur Selbstbestimmung und zum Durchhaltevermögen im Angesicht der Unsicherheiten des Lebens.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Muth“ des Autors Johann Wolfgang von Goethe. Im Jahr 1749 wurde Goethe in Frankfurt am Main geboren. Entstanden ist das Gedicht im Jahr 1789. Erscheinungsort des Textes ist Leipzig. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text den Epochen Sturm & Drang oder Klassik zugeordnet werden. Bei dem Schriftsteller Goethe handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epochen.

Der Sturm und Drang (häufig auch Geniezeit oder Genieperiode genannt) ist eine literarische Epoche, welche zwischen 1765 und 1790 existierte und an die Empfindsamkeit anknüpfte. Später ging sie in die Klassik über. Der Sturm und Drang war eine Protestbewegung, die aus der Aufklärung hervorging. Der Protest richtete sich dabei gegen den Adel und dessen höfische Welt, sowie andere absolutistische Obrigkeiten. Er richtete sich darüber hinaus auch gegen das Bürgertum, das als eng und freudlos galt, und dessen Moralvorstellungen veraltet waren. Als Letztes richtete sich der Protest der Epoche des Sturm und Drang gegen Traditionen in der Literatur. Bei den Schriftstellern handelte es sich meist um Autoren jüngeren Alters. Meist waren sie unter 30 Jahre alt. In den Dichtungen wurde darauf geachtet eine geeignete Sprache zu finden, um die subjektiven Empfindungen des lyrischen Ichs zum Ausdruck zu bringen. Es wurde eine eigene Jugendsprache und Jugendkultur mit kraftvollen Ausdrücken, Ausrufen, Halbsätzen und Wiederholungen geschaffen. Die alten Werke vorangegangener Epochen wurden geschätzt und dienten weiterhin als Inspiration. Die Epoche des Sturm und Drang endete mit der Hinwendung Schillers und Goethes zur Weimarer Klassik.

Prägend für die Literatur der Weimarer Klassik war die Französische Revolution. Menschen setzten sich dafür ein, dass für alle die gleichen Rechte gelten sollten. Der Beginn der Weimarer Klassik ist im Jahr 1786 auszumachen. Die Epoche der Klassik endete im Jahr 1832 mit dem Tod Johann Wolfgang von Goethes. Das Zentrum der Weimarer Klassik lag in Weimar. Häufig wird die Epoche auch nur als Klassik bezeichnet. Zu den wichtigsten Motiven der Klassik gehören unter anderem Toleranz und Menschlichkeit. In der Klassik wird eine geordnete, einheitliche Sprache verwendet. Allgemeingültige, kurze Aussagen (Sentenzen) sind häufig in Werken der Klassik zu finden. Da man die Menschen früher mit der Kunst und somit auch mit der Literatur erziehen wollte, legte man großen Wert auf formale Ordnung und Stabilität. Metrische Ausnahmen befinden sich häufig an Stellen, die hervorgehoben werden sollen. Die berühmtesten Schriftsteller der Klassik sind Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Schiller. Weitere Schriftsteller der Klassik sind Johann Gottfried Herder und Christoph Martin Wieland. Die beiden letztgenannten arbeiteten jeweils für sich. Einen konstruktiven Austausch im Sinne eines gemeinsamen Arbeitsverhältnisses gab es nur zwischen Goethe und Schiller.

Das vorliegende Gedicht umfasst 39 Wörter. Es baut sich aus 2 Strophen auf und besteht aus 7 Versen. Johann Wolfgang von Goethe ist auch der Autor für Gedichte wie „An Belinden“, „An Lida“ und „An den Mond“. Zum Autor des Gedichtes „Muth“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 1618 Gedichte vor.

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