Mondendinge von Christian Morgenstern

Dinge gehen vor im Mond,
die das Kalb selbst nicht gewohnt.
 
Tulemond und Mondamin
liegend heulend auf den Knien.
 
Heulend fletschen sie die Zähne
auf der schwefligen Hyäne.
 
Aus den Kratern aber steigt
Schweigen, das sie überschweigt.
 
Dinge gehen vor im Mond,
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die das Kalb selbst nicht gewohnt.
 
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Tulemond und Mondamin
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liegen heulend auf den Knien…
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.8 KB)

Details zum Gedicht „Mondendinge“

Anzahl Strophen
6
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
56
Entstehungsjahr
nach 1887
Epoche
Moderne

Gedicht-Analyse

Der Autor des Gedichts ist Christian Morgenstern, ein deutscher Dichter und Übersetzer, der im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert wirkte. „Mondendinge“ ist typisch für Morgensterns Werk, das oft phantastische und humoristische Elemente enthält.

Beim ersten Eindruck sticht Morgensterns surreale, fast traumhafte Darstellung des Mondes hervor, in der seltsame „Dinge“ vor sich gehen und bizarre Wesen wie „Tulemond“ und „Mondamin“ vorkommen.

Inhaltlich handelt das Gedicht von seltsamen und ungewöhnlichen Ereignissen im Mond. Mysteriöse Wesen namens Tulemond und Mondamin heulen und fletschen ihre Zähne gegenüber einer „schwefligen Hyäne“. All dies geschieht in einer Welt der Stille, da aus den Kratern ein Schweigen steigt, das sprichwörtlich alles überlagert. Das lyrische Ich stellt fest, dass diese Ereignisse sogar für ein unschuldiges Kalb, was meistens als Symbol für Naivität oder Unwissenheit gesehen wird, ungewöhnlich wären.

Bei der Analyse der Form des Gedichts fällt auf, dass es aus sechs Strophen besteht, die jeweils zwei Verse enthalten. Das sehr strukturierte Format verleiht dem Gedicht eine rhythmische Qualität, die durch den regelmäßigen Wechsel von beschreibenden und wiederholenden Versen verstärkt wird. Die Worte „Tulemond“ und „Mondamin“ scheinen erfunden zu sein und erzeugen einen illusorischen, fast alptraumhaften Effekt.

In Bezug auf die Sprache bedient sich Morgenstern einer Reihe von Techniken, darunter Alliteration (z. B. „liegend heulend“) und Assonanz (z. B. „schweigen“), um seinen surrealen und unheimlichen Mond zu skizzieren. Obwohl das Gedicht eine gewisse Dunkelheit ausdrückt, hat es durch die humoristischen und absurden Elemente, wie die seltsamen Ereignisse und Wesen, auch eine gewisse Leichtigkeit.

Zusammenfassend ist „Mondendinge“ typisch für Morgensterns Stil der humoristisch-phantastischen Lyrik, der surreale und absurde Bilder verwendet, um den Leser herauszufordern, sich eine außerirdische und unheimliche Welt auf dem Mond vorzustellen.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Mondendinge“ ist Christian Morgenstern. Geboren wurde Morgenstern im Jahr 1871 in München. Das Gedicht ist in der Zeit von 1887 bis 1914 entstanden. In Zürich ist der Text erschienen. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text der Epoche Moderne zugeordnet werden. Bei dem Schriftsteller Morgenstern handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 56 Wörter. Es baut sich aus 6 Strophen auf und besteht aus 12 Versen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Christian Morgenstern sind „Das Auge der Maus“, „Das Böhmische Dorf“ und „Das Fest des Wüstlings“. Zum Autor des Gedichtes „Mondendinge“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 189 Gedichte vor.

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