Mond überm Schwarzwald von Klabund

Goldne Sichel des Monds!
Dich schwingt der ewige Schnitter
und mäht Halme und Herzen.
 
Siehe, ich wandre auf steinichter Höhe
über dem wolkigen Wald und neige
willig den Nacken
deinem erlösenden Streich.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.5 KB)

Details zum Gedicht „Mond überm Schwarzwald“

Autor
Klabund
Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
7
Anzahl Wörter
32
Entstehungsjahr
1927
Epoche
Literatur der Weimarer Republik / Neue Sachlichkeit

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Mond überm Schwarzwald“ wurde von dem deutschen Schriftsteller und Lyriker Alfred Henschke verfasst, der unter dem Pseudonym Klabund bekannt ist. Klabund lebte von 1890 bis 1928, daher kann das Gedicht dem Zeitraum der Weimarer Republik bzw. dem Expressionismus zugeordnet werden.

Auf den ersten Blick erzeugt das Gedicht eine melancholische, düstere und geheimnisvolle Stimmung. Die nächtliche Atmosphäre und der Schauplatz Schwarzwald unterstützen diese Wirkung.

Inhaltlich scheint das lyrische Ich den Tod zu personifizieren und zu romantisieren. Die erste Strophe beschreibt den Mond als „goldne Sichel“ und bezieht sich dabei symbolisch auf die Sense, das traditionelle Werkzeug des Todes. Der Mond, dargestellt als „ewiger Schnitter“, wird als eine allumfassende und unermüdliche Macht dargestellt, die „Halme und Herzen“ mäht, also Leben und Liebe beendet. Die zweite Strophe ist ein subjektives Statement des lyrischen Ichs, das seine Wanderschaft und sein Widerstandslosigkeit gegenüber dem Tod, verkörpert durch den Mond repräsentiert. Es bietet seinen Nacken willig dem „erlösenden Streich“ an, womit es den Tod als Erlösung sieht.

In Bezug auf die Form fällt auf, dass das Gedicht in zwei Strophen mit insgesamt sieben Versen unterteilt ist. Positiv hervorzuheben ist die Metaphorik des Gedichts und die Fähigkeit des Autors, eine intensive Atmosphäre zu kreieren. Die Sprache des Gedichts ist relativ einfach und direkt, was die Botschaft des lyrischen Ichs klar und verständlich macht. Die Personifikation des Mondes und des Todes trägt zur poetischen Tiefe des Gedichts bei. Alles in allem konfrontiert dieses Gedicht den Leser mit dem universellen Thema Tod und fragt, ob der Tod eine Erlösung sein kann.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Mond überm Schwarzwald“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Klabund. Klabund wurde im Jahr 1890 in Crossen an der Oder geboren. 1927 ist das Gedicht entstanden. Erschienen ist der Text in Berlin. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zur Epoche Literatur der Weimarer Republik / Neue Sachlichkeit zu. Bei Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit der Zuordnung. Die Auswahl der Epoche ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und muss daher nicht unbedingt richtig sein. Das Gedicht besteht aus 7 Versen mit insgesamt 2 Strophen und umfasst dabei 32 Worte. Klabund ist auch der Autor für Gedichte wie „Bauz“, „Berliner Ballade“ und „Berliner Mittelstandsbegräbnis“. Zum Autor des Gedichtes „Mond überm Schwarzwald“ haben wir auf abi-pur.de weitere 139 Gedichte veröffentlicht.

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