An die jungen Dichter von Johann Christian Friedrich Hölderlin

Lieben Brüder! es reift unsere Kunst vielleicht,
Da, dem Jünglinge gleich, lange sie schon gegährt,
Bald zur Stille der Schönheit;
Seyd nur fromm, wie der Grieche war.
Liebt die Götter und denkt freundlich der Sterblichen!
Haßt den Rausch wie den Frost! Lehrt und beschreibet nicht!
Wenn der Meister euch ängstigt,
Fragt die grosse Natur um Rath.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.6 KB)

Details zum Gedicht „An die jungen Dichter“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
56
Entstehungsjahr
1799
Epoche
Klassik,
Romantik

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „An die jungen Dichter“ wurde von Johann Christian Friedrich Hölderlin verfasst, einem wichtigen deutschen Dichter der Romantik und des frühen 19. Jahrhunderts.

Das Gedicht vermittelt beim ersten Lesen eine Botschaft des Rates und der Ermutigung an aufstrebende Dichter. Der Ton ist formell und der Verfasser trägt seine Empfehlungen mit leidenschaftlicher Ernsthaftigkeit vor.

Inhaltlich richtet Hölderlin sich an die „jungen Dichter“, was darauf hindeutet, dass das „lyrische Ich“ einen älteren, erfahrenen Dichter darstellt, der seine Weisheit und Ratschläge an die nächste Generation weitergibt. Er spricht von Reifung, sowohl in Bezug auf die jungen Dichter als auch auf ihre Kunst. Hölderlin betont die Bedeutung von Bescheidenheit, Respekt vor den alten Meistern und die Liebe zu Natur und Menschlichkeit als grundlegende Prinzipien für gute Poesie. Der Ratschlag, Natur um Rat zu fragen, unterstreicht die tiefe Verbindung zwischen Natur und Poesie.

In Bezug auf die Form folgt das Gedicht keiner strengen Reimstruktur, was eine gewisse Freiheit in seiner Darstellung suggeriert. Die Sprache ist relativ einfach und klar, wobei einige Metaphern verwendet werden, um den Ratschlägen Gewicht zu verleihen, wie z.B. „Haßt den Rausch wie den Frost“. Diese Metapher schildert die abstoßende Wirkung des Rausches und steht für jegliche Ablenkungen und Exzesse, die die Klarheit des Geistes und das kreative Potential beeinträchtigen könnten.

Zusammenfassend ist Hölderlins Gedicht „An die jungen Dichter“ ein Appell an die nächste Generation von Dichtern, auf ihrem künstlerischen Weg wahre Schönheit, Bescheidenheit und Naturverbundenheit zu suchen. Es ist ein hervorragendes Beispiel für die tiefe Verbindung zwischen Poesie und Natur in der Romantik und die Bedeutung von Erfahrung und Weisheit für das Schaffen wahrer Kunst.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „An die jungen Dichter“ ist Johann Christian Friedrich Hölderlin. Hölderlin wurde im Jahr 1770 in Lauffen am Neckar geboren. Im Jahr 1799 ist das Gedicht entstanden. Stuttgart ist der Erscheinungsort des Textes. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht den Epochen Klassik oder Romantik zuordnen. Bei Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit der Zuordnung. Die Auswahl der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und muss daher nicht unbedingt richtig sein. Das Gedicht besteht aus 8 Versen mit nur einer Strophe und umfasst dabei 56 Worte. Weitere Werke des Dichters Johann Christian Friedrich Hölderlin sind „Abbitte“, „Abendphantasie“ und „An Ihren Genius“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „An die jungen Dichter“ weitere 181 Gedichte vor.

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