Mittelböhmische Landschaft von Rainer Maria Rilke

Fern dämmert wogender Wälder
beschatteter Saum.
Dann unterbricht
nur hie und da ein Baum
die falbe Fläche hoher Ährenfelder.
Im hellsten Licht
keimt die Kartoffel; dann
ein wenig weiter Gerste, bis der Tann
das Bild begrenzt.
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Hoch überm Jungwald glänzt
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so goldig-rot ein Kirchturmkreuz herüber,
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aus Fichten ragt der Hegerhütte Bau; –
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und drüber
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wölbt sich ein Himmel, blank und blau.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24 KB)

Details zum Gedicht „Mittelböhmische Landschaft“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
14
Anzahl Wörter
60
Entstehungsjahr
nach 1891
Epoche
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht, welches in diesem Kontext analysiert werden soll, ist „Mittelböhmische Landschaft“ von Rainer Maria Rilke, einem der bedeutendsten deutschsprachigen Lyriker des 20. Jahrhunderts. Geschrieben wurde das Gedicht ca. Anfang des 20. Jahrhunderts, da Rilke in dieser Zeit sehr produktiv war.

Beim ersten Lesen wird sofort klar, dass es sich bei dem Gedicht um eine natürliche Landschaft handelt, die reich an Details und bildlichen Darstellungen ist. Der Leser erhält das Gefühl von Ruhe und Harmonie, gleichzeitig wirkt das Gedicht auch sehr melancholisch.

In einfachen Worten gibt das lyrische Ich die kontrastreiche Beschreibung einer mittelböhmischen Landschaft wieder. Der Blick des lyrischen Ichs schweift über weitläufige Ährenfelder, Kartoffelfelder und Wälder bis hin zu einem glänzenden Kirchturmkreuz, das in der Ferne zu erblicken ist. Ein Gefühl der Weite und Offenheit wird dabei vermittelt. Die emotionale Bindung an die Natur wird durch die detaillierte und liebevolle Beschreibung deutlich.

Das Metrum und die Reimform dieses Gedichts sind sehr frei gehalten. Es gibt weder einen strikten Rhythmus noch ein durchgehendes Reimschema. Dies verleiht dem Gedicht einen sehr natürlichen, fließenden Charakter und passt zur friedlichen und ruhigen Stimmung, die in den Inhalt vermittelt wird.

Das Gedicht benötigt keine komplizierten oder metaphorischen Ausdrücke. Rilke findet einfache, aber treffsichere Worte, um die Schönheit der Natur zu beschreiben. Besonders aussagekräftig ist das „Himmel, blank und blau“, das sowohl die Reinheit als auch die Weite der Natur betont.

Insgesamt kann man sagen, dass das Gedicht eine romantische Verklärung der Natur darstellt. Rilke zeichnet ein harmonisches und friedliches Bild der Landschaft und lädt den Leser dazu ein, in dieser Atmosphäre innezuhalten und die Schönheit der Natur zu genießen. Bei aller Schönheit wirkt das Gedicht jedoch auch etwas melancholisch, was auf Rilkes Lebenssituation und sein gelegentliches Gefühl der Einsamkeit zurückgeführt werden könnte.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Mittelböhmische Landschaft“ ist Rainer Maria Rilke. Im Jahr 1875 wurde Rilke in Prag geboren. In der Zeit von 1891 bis 1926 ist das Gedicht entstanden. Erschienen ist der Text in Frankfurt am Main. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text der Epoche Moderne zugeordnet werden. Der Schriftsteller Rilke ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 60 Wörter. Es baut sich aus nur einer Strophe auf und besteht aus 14 Versen. Rainer Maria Rilke ist auch der Autor für Gedichte wie „Abend“, „Abend“ und „Abend“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Mittelböhmische Landschaft“ weitere 338 Gedichte vor.

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