Mir träumte einst von wildem Liebesglühen von Heinrich Heine

Mir träumte einst von wildem Liebesglühen,
Von hübschen Locken, Myrthen und Resede,
Von süßen Lippen und von bittrer Rede,
Von düstrer Lieder düstern Melodien.
 
Verblichen und verweht sind längst die Träume,
Verweht ist gar mein liebstes Traumgebild!
Geblieben ist mir nur, was glutherfüllt
Ich einst gegossen hab’ in weiche Reime.
 
Du bleibst, verwaistes Lied! Verweh’ jetzt auch,
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Und such’ das Traumbild, das mir längst entschwunden,
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Und grüß’ es mir, wenn du es aufgefunden –
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Dem luft’gen Schatten send’ ich luft’gen Hauch.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Mir träumte einst von wildem Liebesglühen“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
82
Entstehungsjahr
1817–1821
Epoche
Junges Deutschland & Vormärz

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Mir träumte einst von wildem Liebesglühen“ stammt von Heinrich Heine, einem der bedeutendsten deutschen Dichter des 19. Jahrhunderts. Es ist dem literarischen Zeitalter der Romantik zuzuordnen, in dem Heine aktiv war.

Beim ersten Lesen wird der Melancholie und Sehnsucht des lyrischen Ichs deutlich, das von vergangener Liebe und entflogenen Träumen erzählt.

Im ersten Vers erzählt das lyrische Ich von einem Traum, in dem es sich hitzige Leidenschaft, schöne gelockte Haare und süße Lippen vorstellt, aber auch bittere Worte und düstere Lieder erwähnt. Doch sind diese Träume in der zweiten Strophe verblasst und verweht, besonders das allerliebste Traumbild. Was dem lyrischen Ich bleibt, sind die Verse, in die es einst seine brennenden Gefühle gegossen hat. In der dritten Strophe spricht das lyrische Ich sein verlassenes Lied direkt an und bittet es, das verlorene Traumbild zu suchen und zu grüßen.

Mit „dem luft'gen Schatten“ scheint es den verflossenen Liebhaber zu meinen, den es mit einem „luft'gen Hauch“, also mit seinen Worten, erreichen will. Dabei wird die widersprüchliche Sehnsucht und Melancholie des lyrischen Ichs deutlich, das sich auf seiner Suche nach der vergangenen Liebe in die eigene Gedanken- und Gefühlswelt zurückzieht.

Das Gedicht besteht aus drei vierzeiligen Strophen und hält sich an den klassischen Aufbau von Strophen in der Romantik. Die Sprache ist geprägt von Bildern und Metaphern, die die innere Welt des lyrischen Ichs widerspiegeln. Die wiederkehrende Metapher des Verwehens veranschaulicht dabei den Verlust und die Vergänglichkeit der Liebe. Die Formulierungen und das Vokabular Heines sind charakteristisch für die Romantik, sie laden zur introspektiven Betrachtung der Ereignisse ein. Insgesamt handelt es sich um ein Gedicht, das die Ambivalenz von Liebe und Verlust auf lyrische Weise zum Ausdruck bringt.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Mir träumte einst von wildem Liebesglühen“ des Autors Heinrich Heine. Heine wurde im Jahr 1797 in Düsseldorf geboren. Das Gedicht ist im Jahr 1821 entstanden. Hamburg ist der Erscheinungsort des Textes. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text der Epoche Junges Deutschland & Vormärz zugeordnet werden. Bei dem Schriftsteller Heine handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 82 Wörter. Es baut sich aus 3 Strophen auf und besteht aus 12 Versen. Die Gedichte „Altes Lied“, „Am Golfe von Biskaya“ und „Am Kreuzweg wird begraben“ sind weitere Werke des Autors Heinrich Heine. Zum Autor des Gedichtes „Mir träumte einst von wildem Liebesglühen“ haben wir auf abi-pur.de weitere 535 Gedichte veröffentlicht.

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