Menschenwerth von Carl Streckfuß

Was giebt menschlichen Werth? – Die Gesinnung, welche des Willens
Mutter ist, und die That, welche dem Willen entkeimt.
Träum’ und Wünsche bekämpfen sie oft. Im edlen Gemüthe
Siegt die Gesinnung; dem Traum bleibt im gemeinen der Sieg.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.3 KB)

Details zum Gedicht „Menschenwerth“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
4
Anzahl Wörter
37
Entstehungsjahr
1833
Epoche
Romantik,
Biedermeier,
Junges Deutschland & Vormärz

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Menschenwerth“ wurde von dem deutschen Dichter Carl Streckfuß verfasst, der zwischen 1778 und 1844 lebte. Die Entstehungszeit des Gedichts liegt also vermutlich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, zur Zeit des deutschen Biedermeiers und der Romantik.

Auf den ersten Blick wirkt das Gedicht recht philosophisch und schafft es, eine tiefe menschliche Frage in nur vier Versen zu beleuchten.

Inhaltlich handelt das Gedicht von der Frage, was den Wert eines Menschen ausmacht. Nach Auffassung des lyrischen Ichs ist es die Gesinnung, also die innere Einstellung oder das Denken einer Person, die den Wert bestimmt. Das besondere an der Konstruktion dieser Idee ist, dass die Gesinnung als „Mutter des Willens“ und die Tat als etwas, das aus dem Willen „entkeimt“, bezeichnet wird. Dies deutet auf eine Kausalitätskette hin, in der die Gesinnung den Willen formt, der wiederum zur Tat führt.

Somit wird die Bedeutung von Träumen und Wünschen in der zweiten Hälfte des Gedichts in Bezug gesetzt, die häufig im Widerstreit mit der Gesinnung, also der grundlegenden inneren Haltung stehen. So legt das lyrische Ich nahe, dass im edlen Gemüt die Gesinnung über die Träume und Wünsche siegt, während in einem gemeinen Gemüt eher die Träume und Wünsche dominieren. Dies lässt vermuten, dass das lyrische Ich einem ethischen Ideal folgt, in dem Tugendhaftigkeit und Rechtschaffenheit höher bewertet werden als unmittelbare persönliche Wünsche.

In Bezug auf formale Aspekte handelt es sich bei dem Gedicht um eine vierzeilige Strophe mit einem Paarreim. Die verse sind in Jamben verfasst und bestehen aus jeweils vier metrischen Füßen, was dem Gedicht einen harmonischen, gleitenden Rhythmus verleiht. Die Sprache des Gedichts ist eher formell und altertümlich, was auf die zeitgenössische Ästhetik zurückzuführen ist.

Alles in allem beinhaltet das Gedicht eine tiefgründige Reflexion über die Frage nach dem Wert des Menschen und der Bedeutung seiner Handlungen und Gesinnungen. Die Wertung des lyrischen Ichs bleibt dabei nicht neutral, sondern orientiert sich an einem Tugendideal, in dem die Gesinnung Vorrang vor unmittelbaren Wünschen und Träumen hat.

Weitere Informationen

Carl Streckfuß ist der Autor des Gedichtes „Menschenwerth“. 1778 wurde Streckfuß in Gera geboren. 1833 ist das Gedicht entstanden. Erscheinungsort des Textes ist Halle. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zu den Epochen Romantik, Biedermeier oder Junges Deutschland & Vormärz zu. Die Richtigkeit der Epochen sollte vor Verwendung geprüft werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da es keine starren zeitlichen Grenzen bei der Epochenbestimmung gibt, können hierbei Fehler entstehen. Das vorliegende Gedicht umfasst 37 Wörter. Es baut sich aus nur einer Strophe auf und besteht aus 4 Versen. Die Gedichte „An Maria del Caro“, „An Nadine“ und „An die Kronprinzessin von Preußen“ sind weitere Werke des Autors Carl Streckfuß. Zum Autor des Gedichtes „Menschenwerth“ haben wir auf abi-pur.de weitere 50 Gedichte veröffentlicht.

+ Wie analysiere ich ein Gedicht?

Daten werden aufbereitet

Weitere Gedichte des Autors Carl Streckfuß (Infos zum Autor)

Zum Autor Carl Streckfuß sind auf abi-pur.de 50 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.