Mensch, verspotte nicht den Teufel von Heinrich Heine

Mensch, verspotte nicht den Teufel,
Kurz ist ja die Lebensbahn,
Und die ewige Verdammniß
Ist kein bloßer Pöbelwahn.
 
Mensch, bezahle deine Schulden,
Lang ist ja die Lebensbahn,
Und du mußt noch manchmal borgen,
Wie du es so oft gethan.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Mensch, verspotte nicht den Teufel“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
39
Entstehungsjahr
1823–1824
Epoche
Junges Deutschland & Vormärz

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Mensch, verspotte nicht den Teufel“ stammt von Heinrich Heine, einem der bedeutendsten deutschen Dichter des 19. Jahrhunderts. Heines Schaffensphase lässt sich grob in die Epoche des Vormärz und der Biedermeierzeit einordnen.

Beim ersten Lesen fällt auf, dass das lyrische Ich den menschlichen Leser direkt anspricht und Ratschläge erteilt, die zunächst paradox wirken: Sowohl das Leben als auch die Hölle werden gleichzeitig als kurz und lang dargestellt.

Der Inhalt des Gedichts lässt sich in zwei Teile gliedern. Im ersten Teil warnt das lyrische Ich den Menschen davor, den Teufel zu verspotten, da das Leben kurz sei und die ewige Verdammnis kein bloßer Wahn des Pöbels sei. Im zweiten Teil rät es dem Menschen, seine Schulden zu zahlen, da das Leben lang sei und er noch öfter leihen müsse, so wie er es schon oft getan hat.

Was das lyrische Ich hier aussagen möchte, ist zweifach: Es warnt einerseits vor Hochmut gegenüber dem Teufel und der Hölle. Andererseits ermahnt es den Menschen zur finanziellen Verantwortung - vielleicht mit dem Hintergedanken, dass finanzielles Missmanagement zu Problemen führen kann, die als 'höllisch' empfunden werden können.

Formal ist das Gedicht in zwei Vierzeiler, sogenannte Quartette, gegliedert. Diese Form ist typisch für das Genre der Lyrik und ermöglicht es Heine, seine Gedanken klar und prägnant auszudrücken. Sprachlich fällt auf, dass Heine eine einfache, direkte Sprache verwendet. Er wählt klare, unmissverständliche Worte und vermeidet metaphorische oder symbolische Ausdrücke. Dies verstärkt den Eindruck einer direkten, eindringlichen Ansprache an den Leser. Die Verwendung von Paradoxien (kurze bzw. lange Lebensbahn) verleiht dem Gedicht einen ironischen Unterton und regt zum Nachdenken an. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Heine in seinem Gedicht eine gegensätzliche Wahrnehmung von Zeit thematisiert und den Leser zur Reflektion über sein Verhalten auffordert.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Mensch, verspotte nicht den Teufel“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Heinrich Heine. Der Autor Heinrich Heine wurde 1797 in Düsseldorf geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes geht auf das Jahr 1824 zurück. Erschienen ist der Text in Hamburg. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text der Epoche Junges Deutschland & Vormärz zugeordnet werden. Heine ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das 39 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 8 Versen mit insgesamt 2 Strophen. Heinrich Heine ist auch der Autor für Gedichte wie „Almansor“, „Als ich, auf der Reise, zufällig“ und „Alte Rose“. Zum Autor des Gedichtes „Mensch, verspotte nicht den Teufel“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 535 Gedichte vor.

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