Meine schöne Nelly von Robert Burns

Ich liebe eine schöne Maid,
So klar und sonnenhell;
So lang mein Herz im Leib’ mir warm,
Lieb’ ich die schöne Nell.
 
So viele Mädchen ich geseh’n,
Und viele waren schön;
An Grazie und Bescheidenheit,
Nie Gleiches ich geseh’n.
 
’Ne schöne Maid, ich muß gesteh’n,
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Ist lieblich wie der Tag,
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Doch, ohne bess’re Eigenschaft,
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Die Maid ich gar nicht mag.
 
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Doch Nelly’s Blicke sind so süß,
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Wie Syracuser-Wein;
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Das Beste aber ist ihr Ruf,
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Wie frischer Schnee, so rein.
 
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Sie zieht sich stets so niedlich an,
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Das sitzt wie angeweht;
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Ich weiß nicht, wie sie es nur macht,
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Daß jedes Kleid ihr steht.
 
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Ein hübsch Gesicht, ein niedlich Kleid,
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Dem Manne wohlgefällt;
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Doch Unschuld und ein gutes Herz,
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Sind’s Beste auf der Welt.
 
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Das ist es, was an Nelly mir,
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So wohl und wonnig thut!
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D’rum herrscht sie auch in meiner Brust,
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Für immer absolut.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.9 KB)

Details zum Gedicht „Meine schöne Nelly“

Autor
Robert Burns
Anzahl Strophen
7
Anzahl Verse
28
Anzahl Wörter
152
Entstehungsjahr
1771-1779
Epoche
Aufklärung,
Empfindsamkeit,
Sturm & Drang

Gedicht-Analyse

Dieses Gedicht mit dem Titel „Meine schöne Nelly“ wurde vom schottischen Dichter Robert Burns verfasst, dessen Lebensdaten (1759-1796) darauf hinweisen, dass dieses Werk aus der Epoche der Aufklärung stammt.

Auf den ersten Blick präsentiert sich das Gedicht als klassisches Liebesgedicht, in dem das lyrische Ich seine Bewunderung und Zuneigung zu einer Frau namens Nelly ausdrückt. Es hebt ihre Schönheit, Grazie und Bescheidenheit hervor, aber es legt auch besonderen Wert auf ihre inneren Werte, wie ihre Unschuld und ihr gutes Herz.

Inhaltlich zeigt das Gedicht die starke Liebe des lyrischen Ichs zu Nelly. Es hebt nicht nur ihre äußere Schönheit und Anziehungskraft hervor, sondern betont auch ihre inneren Qualitäten, die seine Liebe und Bewunderung nur verstärken. Es stellt sie als eine Frau dar, die in der Lage ist, Kleidung mit Eleganz zu tragen und die über einen guten Ruf und ein reines Herz verfügt.

Formal besteht das Gedicht aus sieben vierzeiligen Strophen, was auf die streng geregelte Form der Aufklärungszeit hindeutet. Die Sprache ist klar und unverschnörkelt, typisch für die Poesie der Aufklärung und spiegelt den Wunsch dieser Epoche nach Klarheit und Rationalität wider.

Im Hinblick auf die Sprache und Wortwahl, bedient sich Burns der romantischen Metaphorik, mit Vergleichen wie „klar und sonnenhell“, „lieblich wie der Tag“ oder „wie frischer Schnee, so rein“. Diese Metaphern verleihen dem Gedicht eine lyrische Note und vermitteln uns ein romantisches und ideales Bild von Nelly.

Abschließend lässt sich das Gedicht „Meine schöne Nelly“ als eine warme, eindringliche Liebeserklärung interpretieren, die sowohl die äußere Schönheit als auch den lobenswerten Charakter der geliebten Frau preist und somit die Ideale der Aufklärung widerspiegelt, die das Gute und Wahre in der menschlichen Natur betonten.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Meine schöne Nelly“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Robert Burns. Der Autor Robert Burns wurde 1759 in Alloway (Ayrshire) geboren. 1779 ist das Gedicht entstanden. Berlin ist der Erscheinungsort des Textes. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text den Epochen Aufklärung, Empfindsamkeit oder Sturm & Drang zugeordnet werden. Vor Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und daher anfällig für Fehler. Das 152 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 28 Versen mit insgesamt 7 Strophen. Die Gedichte „An die Waldlerche“, „An einen Kuß“ und „Betrog’ner Bursch“ sind weitere Werke des Autors Robert Burns. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Meine schöne Nelly“ weitere 101 Gedichte vor.

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