Mein Wagen rollet langsam von Heinrich Heine

Mein Wagen rollet langsam
Durch lustiges Waldesgrün,
Durch blumige Thäler, die zaubrisch
Im Sonnenglanze blüh’n.
 
Ich sitze und sinne und träume,
Und denk’ an die Liebste mein;
Da grüßen drei Schattengestalten
Kopfnickend zum Wagen herein.
 
Sie hüpfen und schneiden Gesichter,
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So spöttisch und doch so scheu,
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Und quirlen wie Nebel zusammen,
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Und kichern und huschen vorbei.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.9 KB)

Details zum Gedicht „Mein Wagen rollet langsam“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
57
Entstehungsjahr
1822–1823
Epoche
Junges Deutschland & Vormärz

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Mein Wagen rollet langsam“ wurde von Heinrich Heine verfasst, einem der bedeutendsten deutschen Dichter des 19. Jahrhunderts. Er spielte eine Schlüsselrolle in der Romantik, wenngleich seine Werke oft eine ironische und kritische Auseinandersetzung mit dieser Epoche beinhalteten.

Der erste Eindruck des Gedichts ist eine ruhige, träumerische Atmosphäre. Es scheint eine ruhige Reise durch eine idyllische Landschaft zu beschreiben, die von heiteren und fast surrealen Begegnungen unterbrochen wird.

Inhaltlich thematisiert das Gedicht eine langsame und meditative Reise. Das lyrische Ich sinniert in einem Wagen, umgeben von schönen Naturbildern. Es scheint in Gedanken versunken zu sein, denkt an seine Liebste, wobei diese Kontemplation durch die grüßenden „drei Schattengestalten“ unterbrochen wird. Die Bedeutung dieser Gestalten bleibt vage und kann sowohl real als auch symbolisch interpretiert werden - vielleicht als Vorboten oder Erscheinungen, die ein Gefühl von Unruhe oder Nachdenklichkeit hervorrufen.

Die Form des Gedichts ist traditionell mit vier Versen pro Strophe. Die Sprache ist poetisch, mit lebendigen Bildern von „zaubrischen“ Tälern und „lustigem Waldesgrün“. Die Figuren von Heine sind gekonnt geschaffen, um Atmosphäre und Stimmung zu erzeugen, wie das wiederholte „Kichern“ und „Huschen“ der Schattengestalten.

Auf einer tieferen Ebene könnte das Gedicht eine metaphorische Darstellung der Reise durch das Leben darstellen, in der das lyrische Ich seine Umgebung, seine Vergangenheit und seine Zukunft sinniert. Die Schattengestalten könnten symbolisch für unbeantwortete Fragen, Ängste oder andere Aspekte des Bewusstseins stehen, die trotz der Schönheit und Ruhe der Reise trotzdem bedeutend bleiben und das lyrische Ich aus seiner Träumerei herausreißen. Die Langsamkeit des Wagens könnte dabei für den nachdenklichen und introspektiven Charakter der Reise stehen.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Mein Wagen rollet langsam“ ist Heinrich Heine. Geboren wurde Heine im Jahr 1797 in Düsseldorf. Das Gedicht ist im Jahr 1823 entstanden. Erschienen ist der Text in Hamburg. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text der Epoche Junges Deutschland & Vormärz zugeordnet werden. Bei Heine handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 57 Wörter. Es baut sich aus 3 Strophen auf und besteht aus 12 Versen. Weitere Werke des Dichters Heinrich Heine sind „Almansor“, „Als ich, auf der Reise, zufällig“ und „Alte Rose“. Zum Autor des Gedichtes „Mein Wagen rollet langsam“ haben wir auf abi-pur.de weitere 535 Gedichte veröffentlicht.

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