Mein Schatz von Robert Burns

Mein Schatz, mein Schatz, entrissen mir,
Weit, weit von Dir, ich wand’re hier,
Weit, weit von Dir, verschmacht’ ich schier,
O, komm zu mir zurück, Schatz!
 
O, hätt’ ich, Schatz, nur hier Dich;
Nur hier, hier, hier Dich!
Ich ließ nicht aus der Thür Dich,
Ich ließ Dich nicht zurück, Schatz.
 
Der Winterwind ras’t fürchterlich,
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Hab’ Niemand hier zum Trost für mich,
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Ach, Lust und Freude finde ich
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Ja nur in Deinem Blick, Schatz.
 
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O, laß mich’s, laß mich’s glauben nicht,
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Daß falsch der Männer Auge spricht,
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Bedenk’ daß Chloris’ Herz dann bricht,
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O, änd’re ihr Geschick, Schatz.
 
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Wie langsam meine Stunden geh’n,
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Laß glauben mich an’s Wiederseh’n,
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Sonst ist es bald um mich gescheh’n,
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Für immer bricht mein Blick, Schatz.
 
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O, hätt’ ich, Schatz, nur hier Dich;
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Nur hier, hier, hier Dich!
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Ich ließ’ nicht aus der Thür’ Dich,
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Ich ließ’ Dich nicht zurück, Schatz.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.5 KB)

Details zum Gedicht „Mein Schatz“

Autor
Robert Burns
Anzahl Strophen
6
Anzahl Verse
24
Anzahl Wörter
155
Entstehungsjahr
nach 1775
Epoche
Aufklärung,
Empfindsamkeit,
Sturm & Drang

Gedicht-Analyse

„Mein Schatz“ ist ein Gedicht des schottischen Lyrikers Robert Burns, der von 1759 bis 1796 lebte. Dies platziert das Gedicht in die Zeitspanne der Aufklärung.

Beim ersten Lesen erfasst man ein starkes Gefühl von Verlust und Sehnsucht, das durch das gesamte Gedicht hindurch besteht. Die Leidenschaft und die Intensität der Gefühle des lyrischen Ichs sind beinahe greifbar und bieten ein tiefgehendes emotionales Erlebnis.

Inhaltlich drückt das lyrische Ich eine tiefe Sehnsucht nach seiner geliebten Person aus, die ihm entrissen wurde oder die er verlassen hat. Er wandert allein und sehnt sich verzehrend nach ihrer Gegenwart. Er bittet sie, zu ihm zurückzukommen, und betont, dass er sie nie wieder weglassen würde. Er beschreibt die Kälte und Einsamkeit, die er ohne sie empfindet und betont, dass seine Freude und sein Glück nur in ihrem Blick zu finden sind. Weiterhin drückt das lyrische Ich seine Angst und Sorge aus, dass sie ihn vielleicht nicht mehr liebt, was sein Herz brechen würde. Schließlich fürchtet er, dass er ohne sie sterben wird.

Die Form des Gedichts folgt einem regelmäßigen Reimschema (jede Strophe folgt einem ABAB-Muster), wobei jeder Vers gleich lang ist. Dies verleiht dem Gedicht Struktur und Rhythmus. Die Sprache ist einfach und direkt, bleibt aber gleichzeitig leidenschaftlich und emotional, was zur dringenden Atmosphäre des Gedichts beiträgt.

Zusammengefasst ist „Mein Schatz“ ein leidenschaftliches und emotionales Gedicht, das die tiefste Sehnsucht, Einsamkeit und Verzweiflung des lyrischen Ichs ausdrückt. Die einfache und direkte Sprache, gepaart mit dem geordneten Versmaß, betont die Gefühle des lyrischen Ichs und macht sie für den Leser umso greifbarer.

Weitere Informationen

Robert Burns ist der Autor des Gedichtes „Mein Schatz“. Im Jahr 1759 wurde Burns in Alloway (Ayrshire) geboren. Im Zeitraum zwischen 1775 und 1796 ist das Gedicht entstanden. Erscheinungsort des Textes ist Berlin. Eine Zuordnung des Gedichtes zu den Epochen Aufklärung, Empfindsamkeit, Sturm & Drang oder Klassik kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Die Richtigkeit der Epochen sollte vor Verwendung geprüft werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da es keine starren zeitlichen Grenzen bei der Epochenbestimmung gibt, können hierbei Fehler entstehen. Das 155 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 24 Versen mit insgesamt 6 Strophen. Die Gedichte „An Mary im Himmel“, „An die Waldlerche“ und „An einen Kuß“ sind weitere Werke des Autors Robert Burns. Zum Autor des Gedichtes „Mein Schatz“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 101 Gedichte vor.

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