Mein Lied von Ada Christen

Einschneidend ist mein Lied und peinlich,
So frostig wie die Winternacht,
Es hätte sonst nach mir wahrscheinlich
Manch’ Thörin Aehnliches gebracht;
In Versen rauh und lebensfeindlich,
Wie ich geweint, geflucht, gelacht,
So derb-unkünstlich, geistig-kleinlich,
So tief gefühlt und – seicht gemacht.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.4 KB)

Details zum Gedicht „Mein Lied“

Autor
Ada Christen
Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
40
Entstehungsjahr
1870
Epoche
Realismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Mein Lied“ wurde von Ada Christen verfasst, einer österreichischen Schriftstellerin, die von 1839 bis 1901 lebte und damit in die literarische Periode des Realismus einzuordnen ist.

Schon beim ersten Lesen fällt auf, wie stark das lyrische Ich hier die eigene dichterische Arbeit hinterfragt und kritisiert. Es betont die Schwierigkeiten und das Leiden, die mit der Dichtkunst verbunden sind, und stellt seine eigenen Fähigkeiten in Frage. Der Text vermittelt einen Eindruck von Unsicherheit, Melancholie und Ironie.

Ada Christen betont in „Mein Lied“, dass ihre Poesie stark von persönlichen Emotionen geprägt ist. Sie spricht von ihrem Lied als „einschneidend“ und „peinlich“, als „frostig wie die Winternacht“. Mit diesen Ausdrücken verdeutlicht sie, wie ihre lyrische Arbeit sowohl ihr eigenes Leid ausdrückt, als auch die Leserinnen und Leser berührt oder sogar schockiert. Indem sie betont, dass sie in ihren Versen geweint, geflucht und gelacht hat, zeigt sie die ganze Bandbreite ihrer Emotionen und Erfahrungen auf. Gleichzeitig bezeichnet sie ihre Gedichte als „derb-unkünstlich“ und „geistig-kleinlich“, was eine starke Selbstkritik offenbart.

Die Form des Gedichts ist traditionell, mit einer klaren Struktur aus acht Versen in einer einzigen Strophe. Die Sprache ist klar, direkt und zuweilen sarkastisch, was das Gefühl der Unsicherheit und Selbstironie verstärkt. Christen benutzt einfache, verständliche Worte in einer Weise, die dennoch poetisch und kunstvoll wirkt. Damit stellt sie eine Verbindung her zwischen ihrer ehrlichen, gefühlvollen Art der Selbstausdrucks und der Kunstfertigkeit, die es braucht, um ein solches Gedicht zu schreiben. Das Gedicht vereint so Authentizität mit künstlerischer Schöpfung, Selbstzweifel mit der Kraft der Poesie.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Mein Lied“ stammt aus der Feder der Autorin bzw. Lyrikerin Ada Christen. 1839 wurde Christen in Wien geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes geht auf das Jahr 1870 zurück. Erscheinungsort des Textes ist Hamburg. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten der Autorin her lässt sich das Gedicht der Epoche Realismus zuordnen. Die Richtigkeit der Epoche sollte vor Verwendung geprüft werden. Die Zuordnung der Epoche ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da es keine starren zeitlichen Grenzen bei der Epochenbestimmung gibt, können hierbei Fehler entstehen. Das vorliegende Gedicht umfasst 40 Wörter. Es baut sich aus nur einer Strophe auf und besteht aus 8 Versen. Die Dichterin Ada Christen ist auch die Autorin für Gedichte wie „Alte Feinde“, „Altes Lied“ und „Am Teich“. Zur Autorin des Gedichtes „Mein Lied“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 81 Gedichte vor.

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