Mein Liebchen, wir saßen beisammen von Heinrich Heine
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Mein Liebchen, wir saßen beisammen, |
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Traulich im leichten Kahn. |
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Die Nacht war still, und wir schwammen |
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Auf weiter Wasserbahn. |
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Die Geisterinsel, die schöne, |
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Lag dämm’rig im Mondenglanz; |
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Dort klangen liebe Töne, |
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Und wogte der Nebeltanz. |
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Dort klang es lieb und lieber, |
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Und wogt’ es hin und her; |
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Wir aber schwammen vorüber, |
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Trostlos auf weitem Meer. |
Details zum Gedicht „Mein Liebchen, wir saßen beisammen“
Heinrich Heine
3
12
56
1822–1823
Junges Deutschland & Vormärz
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Mein Liebchen, wir saßen beisammen“ wurde von Heinrich Heine verfasst, einem der bekanntesten deutschen Dichter der Romantik, der von 1797 bis 1856 lebte. Dieses Gedicht ist daher zeitlich in das 19. Jahrhundert einzuordnen.
Das Gedicht hinterlässt beim ersten Lesen einen melancholischen Eindruck. Es scheint, als würde es eine nächtliche Bootsfahrt zweier Liebender beschreiben, die vorbei an einer geisterhaften Insel rudern. Doch trotz der romantischen Einstellung hinterlässt das Gedicht einen Hauch von Traurigkeit und Verlust.
Inhaltlich beschreibt das lyrische Ich eine ruhige, nächtliche Bootsfahrt mit seiner geliebten Person. Sie sind auf einem weiten Gewässer unterwegs und passieren eine als schön beschriebene Geisterinsel. Von dieser Insel scheinen verführerische, liebevolle Klänge und ein tanzender Nebel zu kommen. Doch trotz dieser vermeintlich einladenden Szene rudern die beiden Liebenden weiter, sie lassen die Insel hinter sich und bleiben trostlos auf dem offenen Meer zurück.
Offensichtlich möchte das lyrische Ich die Erfahrung einer verpassten Chance ausdrücken. Die Geisterinsel scheint eine Möglichkeit für Glück und Liebe zu repräsentieren, jedoch ziehen die beiden weiter, vielleicht aus Angst oder Unsicherheit. Am Ende bleiben sie allein und ohne Trost auf dem offenen Meer - ein starkes Bild für das Gefühl des Verlustes oder der Isolation.
Formal betrachtet besteht das Gedicht aus drei vierzeiligen Strophen. Jede Zeile ist klar und flüssig, die Worte sind einfach und direkt, was typisch für Heines Werk ist. Die sprachlichen Bilder und Metaphern, die Heine verwendet, sind lebendig und emotional aufgeladen, und sie schaffen eine Atmosphäre der bittersüßen Melancholie, die den Charakter vieler seiner Gedichte ausmacht.
Weitere Informationen
Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Mein Liebchen, wir saßen beisammen“ des Autors Heinrich Heine. Im Jahr 1797 wurde Heine in Düsseldorf geboren. Im Jahr 1823 ist das Gedicht entstanden. Der Erscheinungsort ist Hamburg. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht der Epoche Junges Deutschland & Vormärz zuordnen. Bei Heine handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 56 Wörter. Es baut sich aus 3 Strophen auf und besteht aus 12 Versen. Die Gedichte „Ahnung“, „Allnächtlich im Traume seh’ ich dich“ und „Almansor“ sind weitere Werke des Autors Heinrich Heine. Zum Autor des Gedichtes „Mein Liebchen, wir saßen beisammen“ haben wir auf abi-pur.de weitere 535 Gedichte veröffentlicht.
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Zum Autor Heinrich Heine sind auf abi-pur.de 535 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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