Mein Leben von Theodor Fontane

Mein Leben, ein Leben ist es kaum,
Ich gehe dahin, als wie im Traum.
 
Wie Schatten huschen die Menschen hin,
Ein Schatten dazwischen ich selber bin.
 
Und im Herzen tiefe Müdigkeit –
Alles sagt mir: Es ist Zeit …
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Mein Leben“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
6
Anzahl Wörter
37
Entstehungsjahr
um 1892
Epoche
Realismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Mein Leben“ stammt von Theodor Fontane, einem renommierten deutschen Schriftsteller des 19. Jahrhunderts. Ausgehend von Fontanes Geburts- und Todesjahr (1819-1898) lässt sich das Gedicht zeitlich in die Epoche des Realismus einordnen.

Im ersten Eindruck wirkt das Gedicht melancholisch und kontemplativ. Es erweckt den Anschein, dass das lyrische Ich über das schnelle Leben und das sich nähernde Lebensende nachdenkt und reflektiert.

Inhaltlich gibt das Gedicht das Gefühl des lyrischen Ichs wieder, dass sein Leben wie ein Traum verläuft und schnell an ihm vorbeizieht. Dies wird besonders in den ersten beiden Versen verdeutlicht („Mein Leben, ein Leben ist es kaum, \ Ich gehe dahin, als wie im Traum.“). Die Menschen scheinen für das lyrische Ich wie Schatten zu sein, die an ihm vorbeihuschen, während es selbst sich als einen Schatten unter ihnen sieht („Wie Schatten huschen die Menschen hin, \ Ein Schatten dazwischen ich selber bin.“). Diese Wahrnehmung weist auf eine Distanz zwischen dem lyrischen Ich und der Außenwelt hin. Eine tiefgreifende Müdigkeit hat sich im Herzen des lyrischen Ichs breitgemacht, führend zu der Erkenntnis, dass die Zeit seines Lebens sich dem Ende zuneigt („Und im Herzen tiefe Müdigkeit – \ Alles sagt mir: Es ist Zeit …“).

In Bezug auf die Form des Gedichts besteht es aus drei Strophen mit jeweils zwei Versen. Der Rhythmus ist gleichmäßig und das Reimschema abwechselnd (Kreuzreim). Die Kürze der Verse und Strophen wirkt klar und prägnant, was die Botschaft des Gedichts unterstreicht. Die Sprache von Fontane ist einfach und unprätentiös, dabei aber sehr ausdrucksstark. Insbesondere die Metapher der Menschen und des lyrischen Ichs als „Schatten“ verleiht dem Gedicht Tiefe und Dichte, indem sie die Vergänglichkeit des Lebens und die Einsamkeit des lyrischen Ichs betont.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Fontanes „Mein Leben“ ein nachdenkliches, melancholisches Werk ist, das auf überzeugende Weise das Bewusstsein für die Flüchtigkeit des Lebens und die Nähe des Todes zum Ausdruck bringt.

Weitere Informationen

Theodor Fontane ist der Autor des Gedichtes „Mein Leben“. Im Jahr 1819 wurde Fontane in Neuruppin geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes geht auf das Jahr 1892 zurück. Der Erscheinungsort ist München. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zur Epoche Realismus zu. Der Schriftsteller Fontane ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 37 Wörter. Es baut sich aus 3 Strophen auf und besteht aus 6 Versen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Theodor Fontane sind „Afrikareisender“, „Alles still!“ und „Am Jahrestag“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Mein Leben“ weitere 214 Gedichte vor.

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