Mein Herz war einst so froh und frei von Robert Burns
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Mein Herz war einst so froh und frei, |
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Als noch die Tage lang, |
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Da kam ein schmucker Weber-Bursch |
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Und störte meinen Sang. |
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Zu den Webern, wenn Ihr Mädchen geht |
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Zu den Webern, wenn Ihr geht, |
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Nehmt Euch in Acht, geht nicht zur Nacht, |
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Zu den Webern, wenn Ihr geht. |
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Die Mutter schickte mich zur Stadt, |
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Zu weben mir ein Tuch; |
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Doch wob ich noch nicht gar so lang, |
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Da hatt’ ich schon genug. |
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Ein junger, schmucker Weberbursch, |
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Saß in dem Webestuhl; |
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Der fing mein Herz, wie in ’nem Netz, |
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Mit Haken und mit Spul! |
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Ich saß an meinem Weberad, |
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Und dreht’ es rund und rund; |
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Doch, wie ich drehte, ward mir, ach! |
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Mein Herz so weh und wund. |
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Der Mond sank unter schon im West, |
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Sein Antlitz war so fahl, |
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Da führt’ mein schmucker Weberbursch |
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Mich durch das stille Thal. |
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Doch, was er sagte, was er that, |
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Erzähl’ ich nimmermehr, |
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Die ganze Gegend wüßt’s dann bald |
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Was mir geschehen wär’. |
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Zu den Webern, wenn Ihr Mädchen geht, |
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Zu den Webern, wenn Ihr geht, |
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Nehmt Euch in Acht, geht nicht zur Nacht, |
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Zu den Webern, wenn Ihr geht. |
Details zum Gedicht „Mein Herz war einst so froh und frei“
Robert Burns
7
32
188
1788
Aufklärung,
Empfindsamkeit,
Sturm & Drang
Gedicht-Analyse
Das zu interpretierende Gedicht trägt den Titel „Mein Herz war einst so froh und frei“ und wurde vom schottischen Dichter Robert Burns verfasst, welcher im 18. Jahrhundert gelebt hat.
Der erste Eindruck lässt ein melancholisches Gefühl vermuten. Es werden Gefühle von Wehmut und Vorsicht hervorgerufen und scheint durch eine versteckte Botschaft gekennzeichnet zu sein.
Das Gedicht handelt von dem lyrischen Ich, vermutlich ein junges Mädchen, das sich in einen Weber verliebt hat. Dieser junge Mann hat die frühere Ausgelassenheit und Frohsinn des lyrischen Ichs erschüttert und es in eine emotionale Unruhe versetzt. Im Laufe des Gedichts wird jedoch klar, dass die Erfahrungen mit dem Weberburschen zu Kummer und Schmerzen geführt haben. Da die genauen Ereignisse jedoch nicht enthüllt werden, bleibt das Gedicht an dieser Stelle bewusst vage und geheimnisvoll.
Die Aussage des lyrischen Ichs scheint eine Warnung an andere Mädchen zu sein, die gleichen Fehler zu machen und sich in einen Weber zu verlieben. Es wird auf eine mögliche Gefahr hingewiesen, die von diesen jungen Männern ausgeht, und es wird geraten, vorsichtig zu sein und sie nachts zu vermeiden.
Das Gedicht besteht aus sieben Strophen, welche eine Mischung aus vier- und achtzeiligen Versen aufweisen. Es wurde in der traditionellen Balladenform geschrieben und zeichnet sich durch einen einfachen Reim aus, der den Text flüssig und leicht verständlich macht. Die Sprache des Gedichts ist einfach und klar, ohne komplizierte Metaphern oder Allegorien, was den Schmerz und die Aufrichtigkeit des lyrischen Ichs noch betont.
Der Gebrauch der Wiederholung dient dazu, die ernsthafte Warnung hervorzuheben, die das lyrische Ich mitteilen möchte. Die ständige Erwähnung von „webern“ dient dazu, die Aufmerksamkeit des Lesers auf die potenzielle Gefahr zu lenken, die von ihnen ausgeht.
Abschließend kann man sagen, dass dieses Gedicht eine emotional aufgeladene Warnung darstellt, die auf den persönlichen Erfahrungen des lyrischen Ichs basiert. Es enthüllt die Gefahren der Unachtsamkeit und Naivität in Liebesangelegenheiten und erinnert uns daran, vorsichtig zu sein und unsere Herzen sorgfältig zu behandeln.
Weitere Informationen
Der Autor des Gedichtes „Mein Herz war einst so froh und frei“ ist Robert Burns. Burns wurde im Jahr 1759 in Alloway (Ayrshire) geboren. Das Gedicht ist im Jahr 1788 entstanden. Der Erscheinungsort ist Berlin. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht den Epochen Aufklärung, Empfindsamkeit, Sturm & Drang oder Klassik zuordnen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben zur Epoche bei Verwendung. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Das 188 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 32 Versen mit insgesamt 7 Strophen. Robert Burns ist auch der Autor für Gedichte wie „An Herrn Cunningham“, „An Mary im Himmel“ und „An die Waldlerche“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Mein Herz war einst so froh und frei“ weitere 101 Gedichte vor.
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Zum Autor Robert Burns sind auf abi-pur.de 101 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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