Mein Harry war mein treuer Hort von Robert Burns

1	Mein Harry war mein treuer Hort
2	Stolz war sein Gang und stolz sein Blick;
3	Nun ist verbannt er, weit, weit fort –
4	Und kehrt wohl nicht zu mir zurück.
5	O, gebt ihn mir zurück!
6	O, gebt ihn mir zurück!
7	Ich gebe all’ mein Land darum
8	Wenn Hochland-Harry kommt zurück!
9	Wenn Alles sich zur Ruhe legt,
10	Streif’ ich durch’s Thal mit trübem Blick;
11	Und setz’ mich hin und weine still
12	Und wünsch’ und wünsch’ ihn mir zurück.
13	O, hingen manche Schurken hoch
14	Und wär’ gerecht nur das Geschick!
15	Dann würd’ ich ihn auch wiederseh’n,
16	Mein Hochland-Harry käm’ zurück.
17	O, gebt ihn mir zurück!
18	O, gebt ihn mir zurück!
19	Ich gäbe all’ mein Land darum,
20	Wenn Hochland-Harry käm’ zurück.

Details zum Gedicht „Mein Harry war mein treuer Hort“

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Mein Harry war mein treuer Hort“ stammt von Robert Burns, einem schottischen Dichter aus dem 18. Jahrhundert. Er gilt als Nationaldichter Schottlands und ist besonders für seine Gedichte und Lieder in schottischem Dialekt bekannt.

Beim ersten Lesen fällt die melancholische Stimmung des Gedichts auf. Es scheint in einer Zeit tiefer Trauer oder Verlust zu spielen.

Inhaltlich geht es in dem Gedicht um das lyrische Ich, das sich nach einer Person namens „Harry“ sehnt, die offenbar fern oder vielleicht sogar tot ist. Es wird wiederholt der Wunsch geäußert, dass Harry zurückkehren soll und es zeigt sich, dass das lyrische Ich bereit wäre, alles dafür zu tun, auch, sein gesamtes Land dafür herzugeben. Es äußert seine Trauer und Verzweiflung deutlich und es wird eine gefühlvolle, beinahe verzweifelte Stimmung vermittelt.

In sprachlicher und formaler Hinsicht fällt auf, dass das Gedicht in recht einfacher und direkter Sprache verfasst ist. Es besteht aus fünf Strophen mit je vier Versen. Die erste und die letzte Strophe enden mit der gleichen Zeile, was dem Gedicht einen Rahmen gibt und die Intensität der Sehnsucht des lyrischen Ichs unterstreicht.

Insgesamt interpretiere ich das Gedicht als Ausdruck tiefen Verlusts und Sehnsucht. Vielleicht symbolisiert Harry für das lyrische Ich etwas, das es verloren hat und unbedingt zurückhaben möchte, vielleicht Unschuld, Jugend, Liebe oder auch Heimat. Die Repetition des Aufrufs, Harry zurückzugeben, erzeugt dabei eine Intensität und Dringlichkeit, die den tiefen emotionalen Gehalt des Gedichts hervorhebt.

Weitere Informationen

Robert Burns ist der Autor des Gedichtes „Mein Harry war mein treuer Hort“. Im Jahr 1759 wurde Burns in Alloway (Ayrshire) geboren. Das Gedicht ist im Jahr 1789 entstanden. Der Erscheinungsort ist Berlin. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht den Epochen Aufklärung, Empfindsamkeit, Sturm & Drang oder Klassik zuordnen. Die Richtigkeit der Epochen sollte vor Verwendung geprüft werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da es keine starren zeitlichen Grenzen bei der Epochenbestimmung gibt, können hierbei Fehler entstehen. Das Gedicht besteht aus 20 Versen mit insgesamt 5 Strophen und umfasst dabei 118 Worte. Die Gedichte „An Mary im Himmel“, „An die Waldlerche“ und „An einen Kuß“ sind weitere Werke des Autors Robert Burns. Zum Autor des Gedichtes „Mein Harry war mein treuer Hort“ haben wir auf abi-pur.de weitere 101 Gedichte veröffentlicht.

Weitere Gedichte des Autors Robert Burns (Infos zum Autor)

• An Herrn Cunningham
• An Mary im Himmel
• An die Waldlerche
• An einen Kuß
• Betrog’ner Bursch
• Beß und ihr Spinnrad
• Da liegt der Hund begraben
• Das Auge voll Thränen
• Das süße Liebchen
• Daß das Weib sich nicht beklage

Zum Autor Robert Burns sind auf abi-pur.de 101 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.