An die Rheingräfinn Fanny von G * * * Gräfinn zu S * * * von Susanne von Bandemer

Nur im Schleier der Verborgenheit
Will uns Hulda, süße Lieder singen;
Und auch meine Offenherzigkeit
Zu dem Stummseyn eines Fisches zwingen?
Diese reizende Bescheidenheit,
Glaub’ es mir, geht wahrlich hier zu weit.
 
Mir entzückte eine unbekannte
Sanfte Schöne, die sich Hulda nannte,
Ihr nur sang ich, nicht der Rheingräfinn!
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Ließ Cythera Kränze für sie winden,
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Gar nicht ahnend in der Dichterinn
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Eine Ebenbürtige zu finden,
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Die geschmückt mit Helmen, Wappen, Fahnen,
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Und erlauchten ritterlichen Ahnen,
 
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Nach dem Adel schöner Seelen strebt,
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Der hoch über Zufall und Geburt erhebt. –
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Bleib’ uns Hulda! und geneuß den Frieden,
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Den die schwesterlichen Aoniden
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In den Busen senden, der für sie entglüht.
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Singe Gott, Natur und Liebe,
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Und der wahren Freundschaft edlen Triebe
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Bis des Lebens schöner Träum entflieht;
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Dann wird dich bey süßen Harmonien
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Freude lächeln, Rosen werden blühen
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Ewig jung für dich am Bach, im Hain:
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Paphos Götter werden dich umschweben,
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Und das allerlängste Leben
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Ein Elysium dir seyn.
 
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Würd’ ich doch auf einen Zauberwagen
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Durch die Luft wie Oberon getragen,
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Um mich deines Anblicks zu erfreun;
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Dann würd’ ich dich, beste Hulda! schmücken
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Mit dem Lorbeer, den die Musen pflücken
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Für die Schönen, die sich ihnen weihn.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (27 KB)

Details zum Gedicht „An die Rheingräfinn Fanny von G * * * Gräfinn zu S * * *“

Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
34
Anzahl Wörter
195
Entstehungsjahr
1802
Epoche
Klassik,
Romantik

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „An die Rheingräfinn Fanny von G * * * Gräfinn zu S * * *“ stammt aus der Feder der Autorin bzw. Lyrikerin Susanne von Bandemer. Geboren wurde Bandemer im Jahr 1751 in Berlin. Im Jahr 1802 ist das Gedicht entstanden. Erschienen ist der Text in Berlin. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten der Autorin her kann der Text den Epochen Klassik oder Romantik zugeordnet werden. Die Richtigkeit der Epochen sollte vor Verwendung geprüft werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da es keine starren zeitlichen Grenzen bei der Epochenbestimmung gibt, können hierbei Fehler entstehen. Das Gedicht besteht aus 34 Versen mit insgesamt 4 Strophen und umfasst dabei 195 Worte. Die Gedichte „An * * * bey der Übersendung einer Haarlocke“, „An Elise Reichsgräfin zu S * * * L * * *“ und „An Elisen“ sind weitere Werke der Autorin Susanne von Bandemer. Zur Autorin des Gedichtes „An die Rheingräfinn Fanny von G * * * Gräfinn zu S * * *“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 86 Gedichte vor.

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