Matrosenlied von Klabund

Das Schönste sind die Mädchen
Ja doch auf dieser Welt.
Wodurch in jedem Städtchen
Es uns ja wohl gefällt.
 
Sie schmücken uns mit Rosen,
Mit Liebe und mit Bier.
Wir sind die Jungmatrosen,
Wir!
 
Wir fahren mit denselben
10 
Des Nachts auf schwankem Kahn
11 
Bei Hamburg an der Elbe,
12 
Bei Marburg an der Lahn.
 
13 
Bei Marburg in den Kuten
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Das Schifflein stößt auf Sand.
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Tu dich nur wacker sputen
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Und trag dein’ Schatz an Land.
 
17 
Nimm ihn in deine Arme
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Und herz ihn, wie sich’s schickt.
19 
(Nur, daß dich kein Gendarme
20 
Erblickt ...)
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.2 KB)

Details zum Gedicht „Matrosenlied“

Autor
Klabund
Anzahl Strophen
5
Anzahl Verse
20
Anzahl Wörter
92
Entstehungsjahr
1916
Epoche
Moderne,
Expressionismus,
Avantgarde / Dadaismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Matrosenlied“ wurde von dem deutschen Schriftsteller Klabund verfasst, der von 1890 bis 1928 lebte. Die Zeit, in der Klabund schrieb, war geprägt von großen gesellschaftlichen Umbrüchen; Weltkrieg, Weimarer Republik und der Aufstieg des Nationalsozialismus hatten direkten oder indirekten Einfluss auf Klabunds Werk.

Auf den ersten Eindruck wirkt das Gedicht fröhlich und gesellig. Es scheint eine Art Trinklied oder Bänkelsang zu sein, das man in geselliger Runde oder während einer Seereise singen könnte. Es handelt von Matrosen, die das Leben, die Liebe und die Abenteuer, die ihre Reisen mit sich bringen, genießen.

Inhaltlich ist das Gedicht recht einfach zu erfassen: Das lyrische Ich und seine Matrosen-Kollegen erfreuen sich an der Gesellschaft von Mädchen in den von ihnen besuchten Städten. Diese Mädchen versüßen ihnen die Zeit mit Rosen, Liebe und Bier - und scheinbar auch mit nächtlichen Bootsausflügen auf den lokalen Flüssen, wie in den Strophen drei und vier beschrieben. Die Matrosen scheinen diese Begegnungen zu genießen; doch im letzten Vers merkt das lyrische Ich an, dass sie vorsichtig sein müssen, um keine Aufmerksamkeit bei den Behörden zu erregen, was auf eine gewisse Gesetzeswidrigkeit oder zumindest Fragwürdigkeit ihrer nächtlichen Eskapaden hindeuten könnte.

Die Form des Gedichts ist relativ simpel: Jede der fünf Strophen besteht aus vier Versen. Dabei gibt es keine speziellen Reimstrukturen; einzig Reime innerhalb der Strophen sind erkennbar.

Die Sprache des Gedichts ist ebenfalls einfach gehalten, es befinden sich keine komplizierten Metaphern oder tiefgründigen Aussagen darin. Es wirkt, als ob der Autor ganz direkt und ohne Umschweife über das Leben und die Erlebnisse der Matrosen berichten wollte. Ihre Freude an der Gesellschaft von Mädchen, an Bier und scheinbar abenteuerlichen, nächtlichen Bootsausflügen wird direkt und unverhohlen zum Ausdruck gebracht. Der letzte Vers, in dem eine Warnung vor den Gendarmen ausgesprochen wird, lässt jedoch eine ironische Note durchscheinen, die das gesamte Gedicht in einem etwas anderen Licht erscheinen lässt. Es wird also eine alltägliche Szenerie beschrieben, die aber durch dieses Detail eine leicht schelmische Note erhält.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Matrosenlied“ ist Klabund. Klabund wurde im Jahr 1890 in Crossen an der Oder geboren. Im Jahr 1916 ist das Gedicht entstanden. Erscheinungsort des Textes ist München. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zu den Epochen Moderne, Expressionismus oder Avantgarde / Dadaismus zu. Prüfe bitte vor Verwendung die Angaben zur Epoche auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich Literaturepochen zeitlich überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung häufig mit Fehlern behaftet. Das 92 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 20 Versen mit insgesamt 5 Strophen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Klabund sind „Abschied der Mutter von ihrem Sohn“, „Ad notam“ und „Akim Akimitsch“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Matrosenlied“ weitere 139 Gedichte vor.

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