Mariechen von Ada Christen

Ich schaute ganz wie Du als Kindlein aus,
Nur etwas bleicher waren meine Wangen
Und wurden roth wie Deine, wenn im Haus
Wir polternd über Tisch und Stühle sprangen.
 
Die Augen waren auch so blau und rein,
Die Locken fielen d’rauf wie gold’ne Fädchen,
Doch liebte Niemand mich, als ich noch klein –
So innig wie ich Dich, Du kleines Mädchen!
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.5 KB)

Details zum Gedicht „Mariechen“

Autor
Ada Christen
Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
62
Entstehungsjahr
1870
Epoche
Realismus

Gedicht-Analyse

Dieses Gedicht wurde von Ada Christen verfasst, die von 1839 bis 1901 lebte. Dies legt nahe, dass es irgendwann in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts geschrieben wurde.

Auf den ersten Blick ist das Gedicht recht einfach und unkompliziert. Es scheint von der persönlichen Erfahrung und Erinnerung der Sprecherin zu erzählen. In einem nostalgischen Tonfall spricht sie ein junges Mädchen an.

Inhaltlich erzählt die Sprecherin, wie ihr Aussehen als Kind dem des angesprochenen Mädchens ähnelte. Sie hebt jedoch hervor, dass ihre Wangen blasser waren und nur dann rosig wurden, wenn sie zu Hause spielten. Weiterhin betont sie den blauen und reinen Blick, den sie als Kind gehabt hat und dass sie ähnliche goldene Locken hatte wie das Mädchen. Abschließend spricht sie von der Einsamkeit ihrer Kindheit und der fehlenden Liebe.

Deutlich wird im Vers 8, dass der Kontext dieses Gedichts eine tief empfundene Zuneigung ist, die das lyrische Ich dem Mädchen entgegenbringt. Es wird vermutet, dass das lyrische Ich sich in der Rolle einer älteren Person sieht, vielleicht einer Mutterfigur, die die kindliche Unschuld und Schönheit bewundert, die sie selbst nie vollständig genießen konnte.

Formal besteht das Gedicht aus zwei vierversigen Strophen und ist sehr direkt und einfach in seiner Sprache. Es konzentriert sich auf einfache, bildhafte Beschreibungen und emotional eindringliche Aussagen. Gleichzeitig ist es auf diese Weise sehr persönlich und berührend. Die einfache Sprache und der unmittelbare emotionale Ausdruck wirken stark auf den Leser ein und vermitteln die Zuneigung und Nostalgie des lyrischen Ichs auf direkte und ansprechende Weise.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Mariechen“ der Autorin Ada Christen. Im Jahr 1839 wurde Christen in Wien geboren. Entstanden ist das Gedicht im Jahr 1870. Erscheinungsort des Textes ist Hamburg. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten der Autorin kann der Text der Epoche Realismus zugeordnet werden. Prüfe bitte vor Verwendung die Angaben zur Epoche auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epoche ist auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich Literaturepochen zeitlich überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung häufig mit Fehlern behaftet. Das Gedicht besteht aus 8 Versen mit insgesamt 2 Strophen und umfasst dabei 62 Worte. Die Dichterin Ada Christen ist auch die Autorin für Gedichte wie „Altes Lied“, „Am Teich“ und „Asche“. Zur Autorin des Gedichtes „Mariechen“ haben wir auf abi-pur.de weitere 81 Gedichte veröffentlicht.

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