Manche Dirne in mancher Nacht von Klabund

Ich schwebe durch die Nacht
Und habe niemand lieb.
Ich bin ja frei: mir blieb
Noch von der letzten Nacht
 
Genug, dem Morgenglühn
Ganz unbeschwert vom Männerleib,
Ein schenkend Weib
Dem Morgenmanne hinzublühn.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.6 KB)

Details zum Gedicht „Manche Dirne in mancher Nacht“

Autor
Klabund
Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
33
Entstehungsjahr
1913
Epoche
Moderne,
Expressionismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Manche Dirne in mancher Nacht“ wurde von dem deutschen Schriftsteller und Dramatiker Alfred Henschke verfasst, der unter dem Pseudonym Klabund bekannt ist. Er lebte von 1890 bis 1928, und das Gedicht kann daher der literarischen Epoche des Expressionismus zugeordnet werden, die grob von 1910 bis 1925 andauerte.

Der erste Eindruck des Gedichts macht auf eine Kombination aus Melancholie und Freiheitsdrang aufmerksam. Es wird die Unabhängigkeit der lyrischen Figur bzw. das lyrische Ich betont, während gleichzeitig der Schmerz des Alleinseins suggeriert wird.

In einfachen Worten sagt das Gedicht aus, dass das lyrische Ich, es könnte sich um eine Prostituierte handeln, durch die Nacht wandert, ohne jemanden zu lieben. Sie betont dabei ihre Freiheit, nachdem sie sich von den Ereignissen der vorangegangenen Nacht bzw. von dem Mann der vorangegangenen Nacht gelöst hat. Sie ist zufrieden damit, dass ihr genug geblieben ist und sie freut sich darauf, im Morgengrauen, frei von der physischen Präsenz eines Mannes, ihre Weiblichkeit und Großzügigkeit dem Morgenmann zu schenken.

Die Form des Gedichts besteht aus zwei Strophen, jede mit vier Versen. In jedem Vers befindet sich ein Endreim, der das Gedicht melodisch und fließend macht und damit den melancholischen Ton des Gedichts verstärkt. Die Sprache des Gedichts ist einfach und direkt, voller symbolischer Bilder. Der Ausdruck „frei“ wird benutzt, um sowohl die körperliche als auch die emotionale Distanz des lyrischen Ichs zu den Männern zu betonen, während „Morgenmann“ als Metapher für einen neuen und unbeschwerten Anfang steht. Zusammenfassend bietet das Gedicht eine eindrückliche Darstellung der inneren Zustände und der Lebensumstände einer Prostituierten, insbesondere ihrer Dualität aus Schmerz und Freude, Einsamkeit und Freiheit.

Weitere Informationen

Klabund ist der Autor des Gedichtes „Manche Dirne in mancher Nacht“. Geboren wurde Klabund im Jahr 1890 in Crossen an der Oder. Entstanden ist das Gedicht im Jahr 1913. Der Erscheinungsort ist Berlin. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her den Epochen Moderne oder Expressionismus zuordnen. Vor Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und daher anfällig für Fehler. Das Gedicht besteht aus 8 Versen mit insgesamt 2 Strophen und umfasst dabei 33 Worte. Weitere bekannte Gedichte des Autors Klabund sind „Baumblüte in Werder“, „Bauz“ und „Berliner Ballade“. Zum Autor des Gedichtes „Manche Dirne in mancher Nacht“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 139 Gedichte vor.

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