Man glaubt, daß ich mich gräme von Heinrich Heine
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Man glaubt, daß ich mich gräme |
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In bitter’m Liebesleid, |
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Und endlich glaub’ ich es selber, |
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So gut wie andre Leut’. |
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Du Kleine mit großen Augen, |
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Ich hab’ es dir immer gesagt, |
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Daß ich dich unsäglich liebe, |
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Daß Liebe mein Herz zernagt. |
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Doch nur in einsamer Kammer |
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Sprach ich auf solche Art, |
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Und ach! ich hab’ immer geschwiegen |
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In deiner Gegenwart. |
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Da gab es böse Engel, |
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Die hielten mir zu den Mund; |
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Und ach! durch böse Engel |
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Bin ich so elend jetzund. |
Details zum Gedicht „Man glaubt, daß ich mich gräme“
Heinrich Heine
4
16
82
1823–1824
Junges Deutschland & Vormärz
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Man glaubt, daß ich mich gräme“ wurde von Heinrich Heine verfasst, einem der wichtigsten deutschen Dichter der Romantik. Heine lebte von 1797 bis 1856, das bedeutet das Gedicht entstand vermutlich im 19. Jahrhundert.
Beim ersten Eindruck wird deutlich, dass das lyrische Ich von einer unangenehmen Liebe spricht. So entsteht der Eindruck, dass die Liebe, in die das lyrische Ich verstrickt ist, Leid und Kummer mit sich bringt.
Im ersten Teil des Gedichts spricht das lyrische Ich davon, dass andere glauben, es sei in Liebeskummer versunken. Diese Annahme nimmt das lyrische Ich an und beginnt selbst daran zu glauben. In der zweiten Strophe spricht das lyrische Ich direkt die geliebte Person an. Es offenbart seine tiefe Liebe, die sein Herz verzehrt. Allerdings spricht es diese Worte nur in der Einsamkeit aus, während es in der Gegenwart der Geliebten schweigt. Es gibt die Schuld dafür seinen inneren negativen Mächte, die es als „böse Engel“ bezeichnet und die ihm den Mund verschlossen haben.
Inhaltsseitig vermittelt das Gedicht den Eindruck von verpassten Chancen und nicht ausgedrückten Gefühlen. Es scheint, dass das lyrische Ich nicht den Mut fand, seine Liebe zu gestehen, was zu seinem jetzigen Elend führt.
Formal besteht das Gedicht aus vier Strophen mit jeweils vier Versen. Die Sprache ist recht einfach und verzichtet auf komplexe Metaphern oder Symbolik. Dennoch erzeugt das lyrische Ich durch die direkte Ansprache und die Einführung der „bösen Engel“ eine intensive, emotionale Atmosphäre. Seine Verzweiflung und Reue wird dadurch spürbar und berührt den Leser.
Weitere Informationen
Heinrich Heine ist der Autor des Gedichtes „Man glaubt, daß ich mich gräme“. Im Jahr 1797 wurde Heine in Düsseldorf geboren. 1824 ist das Gedicht entstanden. Der Erscheinungsort ist Hamburg. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text der Epoche Junges Deutschland & Vormärz zugeordnet werden. Heine ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das 82 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 16 Versen mit insgesamt 4 Strophen. Heinrich Heine ist auch der Autor für Gedichte wie „Ahnung“, „Allnächtlich im Traume seh’ ich dich“ und „Almansor“. Zum Autor des Gedichtes „Man glaubt, daß ich mich gräme“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 535 Gedichte vor.
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