Maimorgen von Christian Morgenstern

So mag sich wieder blinde Nacht
zum reinsten Morgen klären,
sich Lebensglück aus Lebensmacht
in neuem Glanz gebären.
 
Der Nebel flieht, als ob er Ried
und Wald auf ewig flöhe,
und meine Seele ist das Lied
der Lerchen in der Höhe.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Maimorgen“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
41
Entstehungsjahr
um 1899
Epoche
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Maimorgen“ stammt von Christian Morgenstern, einem deutschen Dichter und Schriftsteller, der von 1871 bis 1914 lebte. Das Gedicht ist also einer literarischen Epoche zuzuordnen, die man gemeinhin als die Jahrhundertwende betrachtet, gekennzeichnet durch eine intensive Beschäftigung mit der inneren Seelenwelt und dadurch beeinflusst vom Aufstieg des Symbolismus und Expressionismus.

Auf den ersten Eindruck wirkt das Gedicht hoffnungsvoll und optimistisch, verströmt eine Atmosphäre der Wiedergeburt und Erneuerung, wie sie auch dem Frühling als Jahreszeit innewohnt.

Inhaltlich beschäftigt sich das Gedicht mit dem Übergang von der Dunkelheit der Nacht zum Licht des Morgens und der damit einhergehenden positiven Wandlung: Von der Blindheit der Nacht, symbolisch vielleicht für Unwissenheit oder Verzweiflung, hin zum hellen, klaren Morgen, der als Metapher für Hoffnung und Neubeginn interpretiert werden kann. Diese Wandel wird auch auf die seelische Ebene übertragen: Die Seele des lyrischen Ichs vollzieht diesen Wandel mit und ist am Ende das Lied der Lerchen, also ein Ausdruck von Lebensfreude und Aufbruchsstimmung.

Formal besteht das Gedicht aus zwei vierzeiligen Strophen mit einem einfachen Reimschema (ABAB). Die Sprache ist bildhaft und metaphorisch, dabei aber nicht ausschweifend oder üppig, sondern eher auf das Wesentliche reduziert. Diese Klarheit und Einfachheit der Sprache passt gut zum Thema des Gedichts, dem mutmachenden Aufstieg aus der Dunkelheit ins Licht.

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass dieses Gedicht ein optimistisches und lebensbejahendes Werk ist, das sich in klarer und einfacher Sprache dem Thema der inneren Wandlung und Erneuerung widmet und damit eine typische Stimmung der literarischen Epoche um die Jahrhundertwende einfängt.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Maimorgen“ des Autors Christian Morgenstern. Im Jahr 1871 wurde Morgenstern in München geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes geht auf das Jahr 1899 zurück. Erschienen ist der Text in Berlin. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zur Epoche Moderne zu. Morgenstern ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 41 Wörter. Es baut sich aus 2 Strophen auf und besteht aus 8 Versen. Weitere Werke des Dichters Christian Morgenstern sind „Bedenke, Freund, was wir zusammen sprachen“, „Bim, Bam, Bum“ und „Brief einer Klabauterfrau“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Maimorgen“ weitere 189 Gedichte vor.

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