Madonnengesichter von Joachim Ringelnatz

Schwer zu ertragen
Ist Dummheit, wenn sie verschlagen
Ist oder sich überhebt.
Aber im Grunde der Dummheit lebt
Das wehrlos Naive.
 
Der Dummheit schöne Tiefe
Ist kein Loch.
Hat sie doch
Keinen richtigen Rand
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Wie etwa Löcher in Strumpf, Flöte, Sand.
 
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Huren, sich einsam zur Weihnacht berauschend;
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Wassermädchen, den Gästen lauschend;
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Mägde, die wartend vorm Haus stehn,
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Können ergreifend schön aussehn.
 
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Je mehr Verzicht
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Aus der Dummheit spricht,
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Desto tiefer neigt
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Desto höher steigt
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Sie. – Warum zagte der Dichter
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Vor dem Titel „Madonnengesichter“?
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.4 KB)

Details zum Gedicht „Madonnengesichter“

Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
20
Anzahl Wörter
83
Entstehungsjahr
1929
Epoche
Moderne,
Expressionismus

Gedicht-Analyse

Joachim Ringelnatz ist der Autor des Gedichtes „Madonnengesichter“. 1883 wurde Ringelnatz in Wurzen geboren. Im Jahr 1929 ist das Gedicht entstanden. Der Erscheinungsort ist Berlin. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text den Epochen Moderne oder Expressionismus zugeordnet werden. Ringelnatz ist ein typischer Vertreter der genannten Epochen. Das vorliegende Gedicht umfasst 83 Wörter. Es baut sich aus 4 Strophen auf und besteht aus 20 Versen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Joachim Ringelnatz sind „Abgesehen von der Profitlüge“, „Abglanz“ und „Abschied von Renée“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Madonnengesichter“ weitere 560 Gedichte vor.

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