L’art pour L’art von Christian Morgenstern

Das Schwirren eines aufgeschreckten Sperlings
begeistert Korf zu einem Kunstgebilde,
das nur aus Blicken, Mienen und Geberden
besteht. Man kommt mit Apparaten,
es aufzunehmen; doch v. Korf ‚entsinnt sich
des Werks nicht mehr‘, entsinnt sich keines Werks mehr
anläßlich eines ‚aufgeregten Sperlings‘.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.6 KB)

Details zum Gedicht „L’art pour L’art“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
7
Anzahl Wörter
42
Entstehungsjahr
nach 1887
Epoche
Moderne

Gedicht-Analyse

Autor des Gedichtes ist Christian Morgenstern, welcher in die literarische Epoche der Jahrhundertwende einzuordnen ist. Er lebte von 1871 bis 1914.

Beim erstmaligen Lesen des Gedichtes „L’art pour L’art“ wird man als Leser sofort mit dem lyrischen Ich konfrontiert, das eine eher humorvolle und kritische Perspektive auf die Kunst einnimmt.

Inhaltlich beschreibt das Gedicht eine Situation, in der das lyrische Ich, hier als 'Korf' bezeichnet, durch das Schwirren eines aufgeschreckten Sperlings zu einem künstlerischen Werk inspiriert wird. Dieses Kunstwerk besteht jedoch nicht aus physischen Materien, sondern nur aus Blicken, Mienen und Gesten. Als Personen mit technischen Geräten herbeikommen, um das Ergebnis aufzunehmen, erinnert sich Korf nicht mehr an das Werk, welches aufgrund des „aufgeregten Sperlings“ entstand.

Durch die im Gedicht präsentierte Situation, kann man interpretieren, dass Morgenstern hier das Konzept von „L'art pour L'art“ aufgreift und gleichzeitig satirisch hinterfragt. Die Erstellung des Kunstwerks erfolgt spontan und nicht geplant, seine Bestandteile sind flüchtig und es bleibt kein greifbares Endprodukt, das aufgenommen oder dokumentiert werden könnte. Die Vergänglichkeit, und vielleicht auch die Sinnlosigkeit, die in der künstlerischen Kreation liegen können, werden hier thematisiert.

Formal besteht das Gedicht aus einer Strophe mit sieben Versen. Morgenstern verwendet einen klaren und verständlichen Sprachstil und vermeidet komplexe rhetorische Figuren. Jedoch nutzt er durchaus Ironie sowie das Bild des „aufgeschreckten Sperlings“ als Auslöser der spontanen schöpferischen Aktivität, um seine Botschaft zu transportieren. Durch die spezifische Benennung des lyrischen Ichs als „Korf“ und das abschließende Zitat „entsinnt sich des Werks nicht mehr“ wird zudem eine Art distanzierte Selbstreflexion eingebaut, die das satirische Element noch verstärkt.

Weitere Informationen

Das Gedicht „L’art pour L’art“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Christian Morgenstern. Geboren wurde Morgenstern im Jahr 1871 in München. Das Gedicht ist in der Zeit von 1887 bis 1914 entstanden. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her der Epoche Moderne zuordnen. Bei Morgenstern handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 42 Wörter. Es baut sich aus nur einer Strophe auf und besteht aus 7 Versen. Der Dichter Christian Morgenstern ist auch der Autor für Gedichte wie „Brüder!“, „Bundeslied der Galgenbrüder“ und „Da nimm. Das laß ich dir zurück, o Welt“. Zum Autor des Gedichtes „L’art pour L’art“ haben wir auf abi-pur.de weitere 189 Gedichte veröffentlicht.

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