Lustig quasselt von Joachim Ringelnatz

Lustig quasselt der seichte Bach.
Scheinchen scheppern darüber flach.
Stumm gegen die Wellchen steht ein Stein,
Sieht – wie mir scheint –
Ernst aus und verweint.
 
Denn es macht traurig, unbequem zu sein.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Lustig quasselt“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
6
Anzahl Wörter
31
Entstehungsjahr
1933
Epoche
Moderne,
Expressionismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Lustig quasselt“ wurde von Joachim Ringelnatz verfasst. Ringelnatz lebte von 1883 bis 1934, daher kann das Gedicht in den Anfängen des 20. Jahrhunderts verortet werden, eine Epoche der literarischen Vielfalt und Experimentierfreudigkeit, gekennzeichnet durch den Expressionismus und die Avantgarde.

Der erste Eindruck des Gedichts ist gekennzeichnet durch eine bemerkenswerte Klarheit und Simplizität. Die Natur ist stark vertreten durch die Bilder des Baches, der Steine und der Wellen. Gleichzeitig spürt man eine gewisse Traurigkeit und Nachdenklichkeit.

Inhaltlich zeigt das Gedicht eine Kontrast-Gegenüberstellung zwischen dem „seichten Bach“, der „lustig quasselt“, und dem stillen, ernsten Stein, der gegen die kleinen Wellen steht und „verweint“. Dieser Kontrast wird mit subjektiven Eindrücken des lyrischen Ichs ausgedrückt („wie mir scheint“). Der Stein scheint die Schwermut und Unbequemlichkeit zu repräsentieren, was auch im letzten Vers ausgedrückt wird: „Denn es macht traurig, unbequem zu sein“. Hier wird das Gefühl der Einsamkeit und Andersartigkeit thematisiert, offenbar vermitteln durch persönliche Gefühle des Autors.

Die Form des Gedichts ist freirhythmisch, was typisch für die Lyrik des 20. Jahrhunderts war. Die Sprache ist alltäglich und unkompliziert, fast prosaisch, aber dennoch bildhaft und eindrucksvoll. Die Wortwahl ist schlicht, doch die Art und Weise, wie Ringelnatz diese einfachen Worte einsetzt, verleiht dem Gedicht eine tiefere Bedeutung.

Zusammenfassend, das Gedicht „Lustig quasselt“ von Joachim Ringelnatz ist eine einfache, aber berührende Darstellung von Traurigkeit und Einsamkeit, ausgedrückt durch starke Naturbilder und einen klaren, unkomplizierten Sprachgebrauch.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Lustig quasselt“ ist Joachim Ringelnatz. Ringelnatz wurde im Jahr 1883 in Wurzen geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes geht auf das Jahr 1933 zurück. Berlin ist der Erscheinungsort des Textes. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht den Epochen Moderne oder Expressionismus zuordnen. Bei dem Schriftsteller Ringelnatz handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epochen. Das Gedicht besteht aus 6 Versen mit insgesamt 2 Strophen und umfasst dabei 31 Worte. Der Dichter Joachim Ringelnatz ist auch der Autor für Gedichte wie „Abgesehen von der Profitlüge“, „Abglanz“ und „Abschied von Renée“. Zum Autor des Gedichtes „Lustig quasselt“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 560 Gedichte vor.

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